Befall mit Thripsen

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich habe ein langwieriges Problem mit Thripsen in meiner Wohnung. Alle Pflanzen, abgesehen von den Kakteen, sind wohl befallen. Einige sind noch nicht so geschädigt, ich finde auf denen aber auch regelmäßig vereinzelte Exemplare. Das ganze zieht sich jetzt seit August und ich bin ein bisschen mit meinem Latein am Ende.


    Mit meinen Maßnahmen kann ich den Befall zumindest auf einem Niveau halten, dass es nicht immer mehr werden, aber sie werden auch nicht weniger. Bisher mache ich:

    - regelmäßig abduschen und absuchen

    - soweit möglich feucht halten, Luftfeuchtigkeit erhöhen

    - Behandlung mit Neem-Öl

    - Blau- und Gelbtafeln

    - Fensterbänke und Töpfe reinigen

    - Raubmilben (leider kein Erfolg)

    - bei Möglichkeit Folie über der Erde


    Von einigen befallenen Pflanzen hatte ich Ableger gemacht (von gesunden Teilen der Pflanze), weil ich das Gefühl hatte, die im Wasser besser behandeln zu können. Ich habe die große Sorge, dass sie sich in der Erde immer wieder vermehren. Sie halten sich auch gut, aber es sind auch auf denen ab und zu wieder welche.


    Vom Umtopfen vor dem Frühling wurde mir in der Gärtnerei abgeraten. Meine nächste Idee sind jetzt Florfliegen, da ich ungern mit Schädlingsfrei in der Wohnung experimentieren möchte. Eine andere Idee wäre noch, die Pflanzen über einige Stunden unter eine feuchte Tüte zu stellen, wobei ich mir bei den Sukkulenten (wie Geldbaum) oder bei eher trockenheitsliebenden Pflanzen Gedanken mache.


    Besonders bei den Tillandsien und Bromelien bin ich aber überfordert, da ich die nicht mit dem Neem-Öl behandeln kann. Ich versuche, sie feucht zu halten, aber da die so „unübersichtlich“ sind mit den Blattachsen, hab ich kaum Überblick. Ich habe meine Badewanne umfunktioniert und mit Folie in eine Art Gewächshaus umgebaut, wo ich die Luftfeuchtigkeit besser kontrollieren kann. Bisher waren da die Ableger drin, aber würde es vielleicht Sinn machen, dort die Tillandsien unterzubringen? Alle anderen Pflanzen kann ich ja zumindest auch wirklich behandeln. Würden die das relativ gut überstehen und wie hoch dürfte die Feuchtigkeit maximal sein? Die Erde in den Töpfen sollte ja auch nicht schimmeln, aber zumindest so feucht, dass es den Thripsen eher ungemütlich wird.


    Natürlich ist auch die Frage, wie so die Erfolgschancen mit Thripsbefall sind und wie weit sich das lohnt, alle Pflanzen retten zu wollen. An einigen hänge ich sehr, aber auch die Menge an Pflanzen mit dem täglichem Aufwand ist ziemlich stressig. Und wie lange müsste ich nach so einem Befall warten, um mir neue Pflanzen in die Wohnung zu holen, ohne dass die sofort neues Futter für die sind?


    Wie sind da so eure Erfahrung? Habt ihr da noch Ideen, was ich machen könnte? Könnte ich mit der Erde auch irgendwas machen, damit die sich nicht so gut vermehren können? Und wie könnte ich sowas in Zukunft möglichst verhindern?


    Bei einigen Pflanzen bin ich mir auch nicht sicher, ob es schon Spuren von den Thripsen sind oder etwas anderes. Da würde ich nochmal Fotos nachreichen.


    Vielen lieben Dank :)

  • Thripse sitzen mehrheitlich auf den Blättern, dort legen sie auch ihre Eier ab. Die Bekämpfung liegt also oberirdisch.


    Wäre es möglich alle Pflanzen gleichzeitig ins Bad zu stellen, die Töpfe mehr oder weniger wasserdicht in Plastik zu verpacken und alle gründlich zu duschen? Zusätzlich den kompletten Standbereich in den Räumen gründlich zu putzen? Auch die Fenster, Böden und Fensterbrettern mitsamt den dazugehörigen Möbeln?


    Die Pflanzen können, wenn das abends gemacht wird und es eh dunkel ist, dort bleiben und werden am nächsten Morgen nochmal geduscht. Damit müsste das Thema eigentlich durch sein.


    Wenn sich doch noch das eine oder andere Exemplar gehalten hat, dann liesse sich mit Celaflor oder Lizetan als Stäbchen ein erneuter Befall ausbremsen.


    Vorhandene Pflanze wegzuwerfen und neue zu kaufen, ich weiss nicht. Das ist so ein bisschen das Kinde mit dem Bade. Mit entsprechender Konsequenz schafft man es, dass der Entwicklungszyklus unterbrochen wird und damit herrscht dann Ruhe. Ich würde ernsthaft die Zähne zusammenbeissen, dabei gerne zetern und fluchen und trotzdem die ganze Truppe in medizinische Betreuung nehmen. Die sind ja nicht wirklich krank, sie haben nur ungebetene Besucher. Die kann man aber hinauskomplimentieren und sei den durch den Abfluss in der Wanne :)

  • Hallo,

    so ähnlich lief das hier auch mit den Thripsen. Abduschen, Raubmilben, feucht halten unter Folie, hat alles nichts geholfen. ich bin sie nur mit "Gift" losgeworden.

    Die befallenen Pflanzen habe ich, soweit das möglich war, abgeduscht und damit den Befall schonmal verringert. Nachdem die Pflanzen wieder halbwegs trocken waren, mit Spruzit (Fa. Neudorff) eingesprüht. Teilweise mußte ich das nach ca 14 Tagen wiederholen, aber dann war Ruhe.

    Später habe ich dann noch Celaflor combi Stäbchen in den Töpfen verteilt, damit die Pflanzen systemisch vor erneutem Befall geschützt werden. Ob das etwas gebracht hat, kann ich nicht sicher sagen - an einer Pflanze tauchten trotzdem nochmal Thripse auf, aber wenige, und die ließen sich mit Abduschen bekämpfen. Die Stäbchen enthalten auch Dünger, nicht für alle Pflanzen geeignet.


    Das war im August/September/Anfang Oktober, und ich bin immer noch sehr vorsichtig optimistisch, so ganz traue ich dem Frieden nicht.


    Pass gut auf die Kakteen auf - die Fraßschäden, die Thripse daran machen, sieht man für immer, selbst, wenn die Pflanze überlebt.

  • Abduschen, Raubmilben, feucht halten unter Folie, hat alles nichts geholfen. ich bin sie nur mit "Gift" losgeworden.

    Das Problem mit den Kameraden ist, neben dem Kleinklima um die Pflanzen, dass immer gerne partiell gewerkt wird. Pflanze a ist sichtbar befallen, es wird nur Pflanze a behandelt. In der Umgebung vermehrt es sich lustig weiter und damit wird draus ein Kreisverkehr.


    Abduschen funktioniet mit eingeschränktem Befall gut bei mehrmaliger Behandlung pro Woche. Also eben nicht jede Woche, sondern durchaus jeden 2. oder 3. Tag.


    Ist das nicht mehr genug, dann sollte die Umgebung komplett durchgesäubert werden und die Pflanzen in Quarantäne. Privat leben die Leute eher nicht auf 200qm in West- und Ostflügel, daher ist das so nicht so leicht zu machen.


    Ohne Geduld landen die Pflanzen dann halt in der Biotonne. Was meiner Meinung nach nicht sein muss.

  • Natürlich ist das ein Problem, optimal wäre ein Rundumschlag, bei dem alle Pflanzen behandelt werden.


    Daher bei mir die Stäbchen in der Blumenerde. Es war/ist hier einfach nicht möglich, alle Pflanzen mehrmals die Woche abzuduschen, oder auch nur, alle mit Insektizid einzusprühen.

    Das hat nichts mit Faulheit zu tun oder damit, daß ich meine Pflanzen nicht mag, es ist logistisch einfach nicht möglich.

    Und da werde ich nicht die Einzige sein, bei der das so ist..


    Es kann auch nicht jede Pflanze abgeduscht werden. Auch die Ungeziefer-Stäbchen sind nicht für alle geeignet. Da muß man wirklich individuell entscheiden.

    Bei mir sind zum Beispiel die Kakteen und Orchideen unbehandelt geblieben, stehen aber unter scharfer Beobachtung. Notfalls würden sie mit einem geeigneten Spray behandelt, aber bisher sind sie verschont geblieben.


    Mein Fazit in Bezug auf Thripse ist jedenfalls, ohne "Gift" (Insektizid) geht es nicht.

  • Ich habe doch nix von Faulheit gesagt ;)


    Es lassen sich die einen mit Stäbchen behandeln, wenn man nicht sprühen will, die anderen werden geduscht. Orchideen sind da eher nicht beleidigt bei einer Dusche und Kakteen sind weniger anfällig gegen Thripse.


    Es ist halt ganz simpel der Punkt, dass ohne eine "Komplettreinigung" nur schwer dauerhaft Ruhe herrscht. Trotzdem würde ich selber keine Pflanzen wegwerfen, nur wegen Thripsen. Da werd ich dann gerne penibel und lege mich ins Zeug.

  • Natürlich nicht ohne Behandlungsversuch - aber wenn die Pflanze den Befall oder die Behandlung nicht übersteht, kommt sie in den Müll ;) Nichtmal in den Biomüll, die Thripse müssen ja nicht zwangsweise im Kompost landen.


    Orchideen würde ich mit harten Wasser nicht abduschen. Meine kennen nur Osmosewasser, die würden das nicht mögen.

  • Hallo, vielen Dank für euere ausführlichen Antworten. Ich versuche mal, auf alles zu antworten:


    1. Abduschen mache ich momentan alle zwei Tage. Ich behandle auch ALLE Pflanzen, da selbst auf den noch nicht geschädigten ab und zu Thripse sind. Das große Problem ist, dass die sich in den Blattachsen verstecken und beim Abduschen nicht weggespült werden. Manchmal sieht man sie auch erst, wenn man das Blatt komplett entfernt, so tief sitzen die. Das ist vor allem beim Bogenhanf, den Tillandsien und Drachenbäumen ein Problem. Und richtig sehen kann man sie von außen auch nicht. Momentan stehen alle Pflanzen auch im Bad, da es dort feuchter ist. Die Standflächen habe ich mit Folie ausgelegt, die ich regelmäßig wechsle. Die restlichen Flächen werden regelmäßig gereinigt.


    2. Natürlich will ich nicht alle Pflanzen entsorgen. Bisher mussten die gehen, die einfach schon zu stark angegriffen waren oder immer wieder für einen stärkeren Ausbruch gesorgt haben, wie Aloe und Monstera. Ich muss aber auch ein bisschen priorisieren, da ich viele Pflanzen habe und leider nicht die Zeit, alle weiterhin konsequent über Wochen zu behandeln. Daher habe ich überlegt, die wichtigsten zu behalten und einige, bei denen ich schon vorher mal an Entsorgung gedacht habe oder die schon lange Dauerpatienten sind, schweren Herzens zu entsorgen. Gerne mache ich das nicht, ich will jede Pflanze retten, sind schließlich auch Lebewesen. Aber sonst könnte ich die wichtigen vielleicht nicht durchkriegen. Von vielen (gesunden) habe ich auch Ableger gemacht, die sich wesentlich besser kontrollieren und behandeln lassen.


    3. Von der Konsequenz würde ich auch sagen, dass ich wirklich regelmäßig hinterher war. Das geht jetzt seit August und ich behandle die Pflanzen alle zwei Tage. Nach der Zeit wird es aber auch frustrierend, ehrlich gesagt. Und der Zeitaufwand bei der Pflanzenmenge ist hoch, sodass andere Bereiche meines Lebens momentan darunter leiden. Ich möchte den Befall ja wirklich wegbekommen und nicht, wie mir von einigen geraten wurde, „mich damit arrangieren und einfach immer wieder eindämmen“.


    4. Gift wäre meine letzte Option, wenn die Florfliegen jetzt nichts bringen. Ich hatte Bedenken, Zimmerpflanzen damit zu behandeln, da es für die Gesundheit sicherlich nicht förderlich ist. Aber mehr fällt mir auch nicht mehr ein. Für welche Pflanzen würde sich denn das Stäbchen nicht eignen? Oder wie würde man das mit Epiphyten machen? Ich wusste auch nicht, dass Kakteen befallen werden können. Wir würden denn die Spuren an denen aussehen? Da Bilder zu finden, ist ziemlich schwierig. Und wie ließen sich diese behandeln? Ich habe einige Silberkerzen, die durch ihre Härchen nicht so einfach zu besprühen sind. Und zu viel regelmäßige Feuchtigkeit wäre sicher auch nicht so gut. Wie wäre da das Vorgehen?


    Ich hoffe, auf das meiste bin ich jetzt eingegangen. Wirklich schön, da mal andere Erfahrungen zu hören, vielen Dank :)

  • Ist es das? https://www.pflanzenfreunde.com/silberkerze.htm


    Dann gibt es die Möglichkeit, so lange es nicht wirklich frostig kalt ist, geschützt ins Freie zu stellen. Gut wäre natürlich, sie wären schon an einen kühleren Standort gewöhnt. Thripse können sich bei entsprechend niedrigen Temperaturen nicht vermehren und auch nicht entwickeln. Entsprechend können sie auch nicht saugen/beissen. Wie lange allerdings gekühlte Eier überleben, das weiss ich nicht.


    Thripse bekämpfen- Pflanzenfreunde


    Das hab ich noch gefunden und muss mich auch gleich entschuldigen, weil ich das Substrat als Wohnort für die Larven verneint habe. Die liegen dort wenige Tage und machen sich dann wieder auf den Weg zu den Blättern. Sorry dafür.


    Der ultimative Thrips Guide - alles zur Bekämpfung
    Verbleichte Stellen auf den Blättern, verkümmerte Triebe, kleine schwarze Punkte und winzige längliche Tierchen – Thripse haben deine Pflanzen befallen. Wir…
    pflanzpaket.de


    Ich würde tatsächlich die Tillandsien und ähnliche Pflanzen wegen der Luftfeuchte im Bad lassen. Dort kann kontrolliert und reguliert werden.


    Orchideen in Pinienrinde sollten keine Stäbchen haben. Das ist kein normales Substrat, in dem sich der Wirkstoff verteilt. Das grobe Material verteilt ein angelöstes Stäbchen recht lokal und das wird dann zu viel.


    Dracaenen und Sanseverien dürften mit einer öligen Lösung gezielt in die Blattachseln keine Probleme haben. Die Tillandsien dagegen aber schon. Wie denen geholfen werden kann, keine Ahnung. Verzeihen die Tillandsien ein Unterwasserbad für eine halbe Stunde oder so? Auf den Kopf gestellt und so versenkt. So wird nix in die Achseln gedrückt.


    Ich habe keine Ahnung mit der Kultur. Ich denke nur im Kreis und versuche von oben nach unten, zu links nach rechts usw. alles irgendwie aufzuzeigen :)

  • Genau, dieser Kaktus ist es. Ich könnte die höchstens ins Treppenhaus stellen, da sind momentan um die 10 Grad. Draußen habe ich keine geschützte Ecke und es ist schon ziemlich kalt in den Nächten. Wie der Entwicklungszyklus bei den Temperaturen ist, weiß ich nicht. Soweit ich weiß, überwintern erwachsene Thripse und nicht ihre Eier. Aber ab welcher Temperatur und wie schnell die Eier absterben, keine Ahnung.


    Thripse verpuppen sich geschützt im Substrat und gehen dann wieder auf die Pflanze, um Eier zu legen. Ob sie im Zweifel auch in der Erde die Eier ablegen ist natürlich auch eine Frage. Meistens aber wahrscheinlich in den Blättern.


    Gut, die Orchidee kann ich dann nur oberflächlich behandeln. Auf der hatte ich ein paar Larven entdeckt, aber noch keine Schäden. Drachenbaum und Bogenhanf behandle ich auch mit der Neem-Lösung. Sie sehen soweit auch gut aus, nur die Achsen sind eben etwas schwierig. Bei den Tillandsien bin ich ehrlich gesagt auch am meisten überfragt. Vielleicht finde ich noch jemanden, der sich auskennt. Ein Bad können die überstehen, da ich sie sonst auch feucht halte. Da Thripse aber im Wasser gerne an der Oberfläche bleiben, kann das beim Untertauchen die Tierchen trotzdem in die Pflanze drücken. Wenn ich versuche, die Luftblasen ein bisschen auszuschütteln, könnten sie aber nach oben treiben. Wahrscheinlich kann ich es nur mal ausprobieren ;)


    Auf jeden Fall danke für die Tipps. Ich bin ja auch überfragt, also jeder Blickwinkel ist wichtig :)

  • Ja, bitte ins Treppenhaus. Die Quarantäne hilft allen Beteiligten.


    Wegen den Tillandsien..... ein Gefäß passender Größe bis zum Rand anfüllen und Tillandsie versenken. So können die Thripse sich nicht an den Rand retten, die ersaufen dann. Wer nicht aus den Achseln will oder kann, der auch. Danach Wasser wegschütten und Gefäß nachspülen. Nächste Patientin und so weiter.


    Neem vertragen die nicht? Sonst liesse sich eine Lösung bei der Operation ansetzen. Wenn nicht, dann tut Wasser bis zum Anschlag eine gute Arbeit.


    Gerne doch. Ich mach das gerne :)

  • Da hast du noch deutlisch mehr Aufwand betrieben als ich. Und bist die Thripse doch nicht los geworden.

    Das alles bestätigt mich ehrlich gesagt nur in der Einschätzung, daß dieses Geziefer nur mit Gift dauerhaft zu bekämpfen ist...Zumindest nicht bei einem großen Pflanzenbestand, mit "unübersichtlichen" Pflanzen.

    Es gibt von Substral ein Ungezieferspray, das auch für Orchideen geeignet ist - bei dem könnte ich mr vorstellen, daß es für Tillandsien ebenfalls verwendbar ist.

    Der Plan mit dem wässern und ertränken der Thripse könnte aber auch Erfolg bringen, ist auf jeden Fall einen Versuch wert.

  • Ich habe die Kakteen jetzt ins Treppenhaus gestellt. Es wäre ja eh Zeit für Winterruhe, vielleicht hilft das ja.


    Die Tillandsien habe ich gestern mal versucht zu tauchen. Im Wasser habe ich keine Thripse gesehen, aber die Larven sind auch nicht gut zu erkennen. Ich mache das jetzt erst mal so weiter. Leider kann ich Neem nicht verwenden, da sie kein Öl vertragen (weil das wohl die Trichome verstopft).


    Ich mache jetzt erst mal so weiter, bis die Florfliegenlarven da sind. Dann müsste ich für drei Wochen eh erst mal Geduld haben, ob die die Thripse auch vernichten. Zu der Zeit kann ich aber, wenn ich das richtig verstanden habe, kein Neem einsetzen, da die Larven das wohl eher nicht mögen. Und wenn sie einmal ausgebracht sind, ist abspülen vielleicht auch nicht so gut, weil die dann natürlich auch weggespült werden. Dann würde ich die Pflanzen feucht halten und abwarten. Wenn danach immer noch Thripse da sind, hilft nur noch Chemie.


    Frage ist, ob ich die Stecklinge weiterhin mit im Bad lasse, wo ich ja weiß, dass die Thripse auf den Pflanzen sind. Oder ob ich sie separat behandle, da ich sie täglich abspüle und mit Neem behandle. In den anderen Räumen finde ich aber auch noch trotz Pflanzenmangel und regelmäßiger Reinigung auf den Oberflächen Larven. Da wäre mein Gedanke, in den leeren Räumen die 40 Tage Lebenszeit der Thripse abzuwarten und zu hoffen, dass sie dann alle hinüber sind. Momentan habe ich die Sorge, dass wenn ich die Stecklinge zu den Tillandsien stelle, sobald die Florfliegen da sind, das schlimmer wäre, als sie etwas separat zu lassen. Aber wahrscheinlich interessiert das die Thripse eher wenig, weil die überall hinkommen, wenn sie wollen…


    Und weiß jemand zufällig, ob Thripse auch an Obst gehen, wenn sie nichts anderes finden? Neben meinem Obstlager war auch eine befallene Pflanze. Sollte ich das Obst soweit möglich anders lagern (Kühlschrank oder einfrieren)?


    Manchmal hab ich das Gefühl, ich mache mir viel zu viele Gedanken. Aber es werden immer weniger Pflanzen, ich will so viele wie möglich durchkriegen :)

  • Und weiß jemand zufällig, ob Thripse auch an Obst gehen, wenn sie nichts anderes finden? Neben meinem Obstlager war auch eine befallene Pflanze. Sollte ich das Obst soweit möglich anders lagern (Kühlschrank oder einfrieren)?

    Sie gehen an alles, was sie anzapfen können. Auch an Obst.


    Es muss schon ein ausserordentlicher Befall sein, wenn die über Ewigkeiten nicht auszurotten sind und an den unmöglichsten Platzen auftauchen.


    Ein Zimmer komplett zu räumen ist natürlich eine gute Idee. Säubern liesse sich das mit einem Dampfreiniger. Mir tut die Geschichte einfach nur leid. Hampeln und strampeln und nix hilft dauerhaft :(

  • Dann werde ich mein Gemüse und Obst wohl ab sofort lieber im Kühlschrank lagern. Das interessante ist, meine Pflanzen sind wie ich sagen würde eher mittelstark befallen, dafür sind die Thripse aber ziemlich hartnäckig. Auf den Flächen um die Pflanzen herum sind meistens wesentlich mehr Larven, als an den Pflanzen an sich. Die erwachsenen Tiere sehe ich auch eher selten an den Pflanzen, dafür sammeln die sich gerne an engen Orten. Ich hatte einen Traumfänger in der Nähe hängen, da haben die sich gerne in den Federn aufgehalten. Und, das ist jetzt kein Witz, die gehen gerne unter meine Tapete. Sobald da was nicht mehr ganz angeklebt ist, kriechen die da runter. Sehen tue ich die da auch nur, weil die Wand weiß ist, wer weiß, wo die sonst noch sitzen. Leider eben nicht bloß an und um die Pflanzen. Deswegen suche ich auch nach allen Möglichkeiten, wo die sich sonst noch vermehren und sammeln könnten.


    Die Oberflächen habe ich soweit gereinigt und desinfiziert, in einem Radius von zwei Metern wo die Pflanzen standen. Die Larven sollten ja hauptsächlich in dem Bereich sein und die Erwachsenen können eh fliegen. Einen Dampfreiniger habe ich leider nicht.


    Und ja, es ist total frustrierend. Täglich stundenlang zu machen und dann ändert es doch nichts. Vor allem habe ich die Sorge, dass das nächstes Jahr im Sommer wieder passiert, da die ja auch gerne von draußen in die Wohnung kommen. Meine Vormieter hatten wohl auch einen Befall mit denen, wie sie mir jetzt gesagt haben, hatten aber keine Pflanzen. Bei denen sind die auch unter die Tapete und in die PCs gekrochen. Da überlege ich wirklich, vorbeugend dann zu spritzen und die Stäbchen zu nehmen, ehe das nochmal so schlimm wird. Blautafeln zum Monitoring haben leider gar nichts gebracht (genau einen haben sie gefangen), deswegen wüsste ich dann auch nicht, ob sich schon welche durch die Fenster reingeschlichen haben.


    Edit: Bild vom Vormieter


  • Oha. Das hat natürlich eine andere Optik........

    Lässt sich der Vermieter ins Boot holen? Mit der Hilfe der Vormieter? Eine Wohnung hat schädlingsfrei zu sein, was die ja sichtbar nicht ist. Ein Kammerjäger wäre da eine Option. Eigenmächtig werdet Ihr das kaum in den Griff kriegen, denke ich. Was ja auch nicht Aufgabe von Mietern ist, rein rechtlich gesehen.


    Dampfreiniger kann man sich ausborgen. Es gibt da ausreichend Anbieter, die Kosten bei einem Anbieter liegen bei 15 Euro am Tag.


    Ich wünsche Erfolg bei der Behebung von diesem Drama.

  • Ja, der Vermieter weiß Bescheid. Als ich die Wohnung übernommen habe, war auch alles augenscheinlich in Ordnung, unter den Tapeten war nichts, sie waren auch wieder festgeklebt und falls ich mal einen Thrips gesehen habe, war er tot. Da wusste ich aber auch noch nicht, wie gefährlich die für Pflanzen sind. Ein Kammerjäger war wohl auch da, der meinte man konnte da nicht viel machen, da keine Pflanzen da waren. Sie hatten keine Vermehrungsgrundlage, waren nervig, aber ungefährlich, also hat der Blautafeln und abwarten empfohlen. Das Problem hat sich dann auch wieder gegeben. Ich hatte auch eher das Gefühl, dass die Thripse durch eine befallene Aloe in meine Wohnung gekommen sind, weil damit alles angefangen hat. Kann aber auch sein, dass irgendwo einer überlebt hatte und sich ganz unbemerkt an meinen Pflanzen erfreut hat. Lässt sich wohl nicht eindeutig rausfinden. Mein Vermieter meinte nur, dass ich meine Pflanzen behandeln muss, was nicht seine Verantwortung ist. Ist eben blöd wegen der Tapete, ich hab schon tausend mal versucht, die an der Stelle richtig anzukleben, aber sie löst sich dann immer wieder ab. Das wäre höchstens ein Argument.


    Na ja, dann werde ich mir mal so ein Teil ausleihen und hoffen, dass es wird :) Auf jeden Fall vielen Dank fürs Daumen drücken und für die Tipps.

  • Was ist das denn für ein Kammerjäger? Es braucht doch keine Pflanzen, damit begast werden kann. Im Leerzustand hätte man alles ohne Probleme herrichten können und das geht üblicherweise mit einer Begasung. Aber gut, ich will nicht spekulieren.


    Ist die Wand hinter der Tapete trocken?


    Auf jeden Fall gutes Gelingen und danke für das Lob.

  • Hallo Ascallon , wie sieht es aus im Kampf gegen die Thripse? Sind die Florfliegen angekommen? Mich wundert, daß die im Winter aktiv sein sollen, eigentlich suchen sie sich ja einen Platz zum überwintern und sitzen da passiv herum, bis es draußen wärmer wird.

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