Blaubeerstrauch im Wintergarten

  • Hallo,


    Brauch eure Hilfe :) hab einen blaubeerstrauch in meinem Wintergarten. Hab ihn schon mit den Blüten gekauft. Jetzt welken die Blüten (ist das normal?) und die Blätter kommen sehr langsam und sind teilweise auch bräunlich und rollen sich. Der Strauch steht bei viel Licht auf meinem westseitigen Wintergarten. Gieße alle 2 Tage.


    Beste Grüße

    Sebastian

  • Wir brauchen im Vorfeld ein paar Informationen zu der Geschichte..... Die Pflanze ist wie gekauft in den Wintergarten gezogen? Nicht umgetopft? Mit Leitungswasser gegossen? Nicht gedüngt? Ist irgendwann Frost aufgetreten?


    Haben die Blüten ihre Aufgabe erfüllt, sie werden braun und die Früchte entwickeln sich. Das ist also normal. Sollte es Frost in der Phase gegeben haben, dann bricht die Entwicklung zusammen und es gibt keine Früchte. Ähnlich empfindlichen Obstbäumen wie der Kirsche und ihren Blüten. Oder auch Magnolien, die Frost an den Blüten überhaupt nicht tolerieren.


    Wichtig für Heidelbeeren ist ein saures Milieu. Das heisst, das Substrat sollte mindestens Rhododendren/Azaleensubstrat sein, bei viel Liebe zum Thema noch Zuschlagstoffe von Grünschnitthöfen/Kompostieranlagen in den Städten und Gemeinden als Nadelhölzer kompostiert oder auch Hackschnitzel als Mulchschicht.


    Zusätzlich ohne wenn und aber, es muss Regenwasser oder sonstiges weiches Wasser sein, sonst wird das nix werden.


    Ich würde einen großzügig bemessenen Topf besorgen, akribisch vorbereites Substrat besorgen/mischen, eintopfen und gründlich auf nass angiessen. Danach feucht halten, Wassermangel ist keine gute Idee.


    Bei allgemeiner Verwirrung oder auch nicht bitte gerne fragen.

  • Ich habe sie in einen größeren Topf gesetzt und mit hochbeeterde aufgefüllt. Frost hat es nicht gegeben. Aber es gab schon kalte Nächte bis min 4grad. Gegossen habe ich bisher immer mit Leitungswasser, wohne in der Stadt und habe nur den Wintergarten, also keine Möglichkeit an Regenwasser zu kommen.

  • Aber vielen Dank schonmal für die ausführliche Antwort!! Dann werde ich es mal versuchen mit Erde austauschen. Bleibt nur die Frage mit dem gieswasser.


    Bisher fallen die Blüten aber nur ab und es gibt keine Anzeichen das sich Früchte entwickeln aber evtl kommt das ja einfach noch.

  • Frost hat es nicht gegeben. Aber es gab schon kalte Nächte bis min 4grad.

    -minus 4 Grad sind Frost. Das erwischt dann empfindliche Pflanzen mit Laubverlust und auch die Blüten vertragen einen solchen Schock nicht.


    Wenn Regenwasser nicht geht, dann ein paar 5-Liter Kanister destilliertes Wasser kaufen und mit Leitungswasser mischen. Ich weiss nichts über die Wasserhärte in Berlin?? Das lässt sich aber leicht erfragen. Ist das Wasser sehr hart, dann 1:1 mischen. Sonst ein Drittel destilliertes zu zwei Drittel Leitungswasser.


    Mit einem bedarfsgerechten Umgang lässt sich vieles an Problemen umgehen. Wie gesagt, verschiedene Sachen vertragen Heidelbeeren einfach nicht, pflegt man sie ordentlich, dann wirds auch was mit Vitalität und Früchten.

  • Als stiller Mitleser vllt ein paar Tipps:


    Hochbeeterde ist nicht geeignet. Die Pflanze braucht unbedingt Erde mit wenigstens pH-Wert 5, am besten 3,5-4,5. Hochbeeterde liegt meist bei 6-7, ist stark vorgedüngt und deshalb definitiv nicht zu gebrauchen. Moorbeeterde, Azaleenerde, Rhododenrdonerde oä und am Besten mit Sand mixen, damit es moorig-sandig wird.


    Nach dem Umtopfen sollten die Blüten auch komplett entfernt werden, damit die Pflanze vernünftig anwachsen kann. Was nützt es, einen kümmerlich Ertrag wenn überhaupt zu haben und stattdessen kaum Wurzelwachstum, da ist im nächsten jahr auch kaum was zu erwarten usw?


    Die braunen, gerollten Blätter sind auf zuviel Wasser und Nährstoffmangel zurückzuführen. Blaubeeren brauchen zwar viel Wasser, aber aller 2 Tage gießen, ist echt viel, besonders wenn es sehr hart ist. Link: Trinwasseranalyse Berlin


    Zudem hat Trinkwasser einen Düngeffekt, da muss man auch eher vorsichtig sein bei Schwachzehren wie Blaubeeren. Die brauchen fast keinen Dünger.


    Früchte sind hier hinten anzustellen, die Hauptsache sollte darauf liegen, dass die Pflanze sich gut entwickeln kann. In diesem Jahr sollte man da nichts mehr erwarten.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Früchte sind hier hinten anzustellen, die Hauptsache sollte darauf liegen, dass die Pflanze sich gut entwickeln kann. In diesem Jahr sollte man da nichts mehr erwarten.

    Hier möchte ich um Erklärungen bitten.


    Die Pflanze ist wie auch immer vorkultiviert und hat in ihrer vorigen Standzeit reichlich Blüten angesetzt. Wieso sollen die jetzt kontraproduktiv sein?


    Hätte ich mir diese Pflanze gekauft, ich hätte sie sofort umgetopft und durchkultiviert. Wie erklärt mit anderen Mitteln, allerdings hätte ich nichts entfernt. Eine Wuchsbremse muss es ja nicht zwingend geben, passen die Umstände, dann gibts auch keine wie auch immer gearteten Hoppalas.


    Wenn ich also bitten dürfte? ;)

  • Nach dem Umtopfen soll sie anwachsen, Wurzeln bilden. Blüten ziehen nur Energie, das Programm Fruchtbildung läuft ja teils ab.


    Ich nehme an, die Pflanze trägt erstmals Blüten und da ist nach Umzug, Umtopfen, falscher Pflege usw sowieso schon der Wurm drin. Hier muss ja noch mal umgetopft werden, da diese Hochbeeterde zu neutral ist. Dann muss man auch schauen, dass die nicht zu tief gesetzt wird. Als Flachwurzler wäre das eher supoptimal für die Wurzelgesundheit.


    Ich hoffe auch, dass die Sorte selbstfertil ist.


    Die wird im nächsten Jahr schon Früchte bilden, aber für die Gesamtkonstitution ist es in diesem Jahr dann untergeordnet, ob Beeren kommen (werden vermutlich eher abfallen ohne auszureifen). Hier geht die Pflanze vor. Ich wollte damit auch nicht sagen, dass jetzt hier alles abgemacht werden soll, aber man sich vom Gedanken einer reichen Ernte in diesem Jahr verabschieden darf.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Ich habe vor dem Haus 4 Zierkirschen unbekannter Art stehen, die alle massiven Blütenabwurf und Blattverlust erlitten haben, weil die letzten frostigen Tage zu einem unguten Zeitpunkt zugeschlagen haben. Daher auch mein Gedanke zu den braunen Blätter. War die Heidelbeere vorher frostfrei deponiert, dann kann es durchaus sein, dass ein später Kälteeinbruch für die Situation verantwortlich ist.


    Wobei alle 2 Tage giessen jetzt zu viel sein kann, weil jedesmal einen Liter gegossen wird. Es kann aber auch passen, weils jeweils nur einen viertel Liter gibt. Wir wissen es nicht.


    Wurzeln ziehen nach und auch ohne umtopfen an. Verrutscht die Versorgung in der Pflanze, dann erledigen sich die Blüten von selber. Wobei ich denke, dass bei der Größe das nicht die erste Blühphase sein dürfte. Für das Volumen hat die dazugehörige Baumschule einiges an Zeit und Material aufwenden müssen, um überhaupt in der Containergröße verkaufen zu können.

  • Die genau Sorte kann ich nicht sagen, aber die werden bis einige Meter hoch, wenn es die typische Kulturbeere ist. In der Gärtnerei schneiden die die ersten Blühtriebe usw, damit sie dann mit reichlich Blüten am letztjährigen Holz verkauft werden können.

    Genau das sollte man halt auch immer machen: schneiden, denn die blühen halt nicht am alten Holz und nen 3m hohen Strauch will man nicht im Wintergarten haben.


    Vllt weiß der Verfasser, um welche Sorte es sich genau handelt, dann kann man auch projektieren, wie hoch, wie oft ein Schnitt usw usf.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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