Philodendron erubescens congo rojo - braune Stellen an den Blättern

  • Hallo zusammen


    ich habe Anfang März diesen Philodendron gekauft

    er steht in einen Zimmer mit Nordfenster etwa 4m vom Fenster entfernt, also relativ wenig Licht

    es ist tagsüber um 21°C und nachts gehts auf 18°C runter

    ich habe ihn jeweils gegossen, wenn das Substrat oben angetrocknet war und bisher nur 1x Flüssigdünger ins Gießwasser gemischt

    ich versuche kalkarmes Wasser (durch vorheriges Abkochen und Abstehen) zu verwenden und besprühe die Blätter immer mal wieder (jedoch nicht regelmäßig)

    das Substrat ist vollständig mit Wurzeln durchsetzt (so aus dem Baumarkt bereits gekauft) und sieht fast danach aus, als müsste er umgetopft werden


    Beim Kauf sind mir an einem der untersten Blätter bereits mehrere kleine braune Pünktchen aufgefallen und dachte mir erst nichts dabei.

    Ich konnte bisher keine Ungeziefer ausfindig machen, habe ihn dennoch mal kräftig abgeduscht


    Meine Frage ist nun: haben diese unschönen Verfärbungen etwas mit der Pflege zu tun oder könnten hier dennoch Schädling am Werk sein?
    Bräuchte er doch mehr Licht?

    MfG


  • Erster und existenzieller Punkt: Direkt ans Fenster. Mit 4 Meter Abstand ist auch ein Südfenster ungenügend. Bei einem Nordfenster heisst das tiefste Finsternis. Das geht dauerhaft schief.


    Ist der Dünger bei angetrocknetem Substrat beigemischt worden? Das würde die Verbrennungen an den Blättern erklären. Gedüngt wird nur auf noch feuchtes Substrat, da es sonst zu Salzschäden an den Wurzeln kommt und folgend auch an den Blättern sichtbar wird.


    Wasser abstehen lassen nutzt nicht wirklich was. Der Kalk ist ja noch da. Ich empfehle destilliertes Wasser mit Leitungswasser handwarm gegossen gemischt. Bei sehr hartem Wasser 1:1 mischen, ansonsten 1:2.


    Solche Schäden haben nichts mit wie auch immer geartetem Befall zu tun, es sind Pflegefehler. Vielleicht auch noch zusätzlich der Kauf und Transport im März, in dem es ja nirgends wirklich warm war. Demzufolge kann auch ein Kälteschaden vorliegen.

  • Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
    Am Fenster hätte die Pflanze dann allerdings Heizungsluft. Wäre eine Wachstumsleuchte möglich?

    Ich habe vermutlich bei angetrocknetem Substrat beigemischt, ich kann mich nicht mehr wirklich erinnern.


    Das Wasser koche ich ab und lasse es durch einen Kaffeefilter laufen. Ist das noch immer ungenügend?
    (die Wasserhärte liegt hier bei 17dH)

    Zu bemerken ist, dass es eher die unteren Blätter betrifft und bereits neue gesunde austreiben.


    LG

  • Irgendwann ist die Heizperiode auch wieder vorbei und man kann auf die Heizung Keramik/Porzellan/Glasschalen mit heissem Wasser stellen, das verdunstet dann wirksam in die Umgebung. Dabei muss natürlich auf die Ballenfeuchte geachtet werden, weil in einer solchen Wärme viel mehr verdunstet wird.


    Ich weiss nicht ob ein Kaffeefilter die Kalkpartikel effektiv zurückhält. Damit kann ich nicht dienen.


    Die unteren Blätter sind die ältesten, sie trifft ein eventueller Schock wegen Dünger vorrangig. Die jungen Blätter haben davon gar nichts mehr gemerkt. Das Erscheinungsbild ist also nicht ungewöhnlich.


    Natürlich kann mit einem Pflanzenlicht ausgeholfen werden. Wenn aber Tageslicht zur Verfügung steht, dann ist es für eine Pflanze die bessere Wahl und in Summe auch billiger wegen Stromverbauch.


    Zusammengefasst ist nix schlimmes passiert, ein bisschen nachjustieren und dem Philo gehts zügig gut.

  • Zur Sicherheit die Pflanze mal mit einer Lupe absuchen, ob es da nicht doch was auf den Blättern (auch unten) gibt. Kann aus dem Laden stammen.


    So als Tipp: Ein Kaffeefilter kann keine im Wasser gelösten feinen Teilchen filtern, sondern nur deutlich größere Partikel. Hier müsste man Fein-/Wickelfilter usw wie bei der Umkehrosmose oder Nanofiltration nehmen. Macht aber preistechnisch gar keinen Sinn für eine Pflanze.


    Ein Umtopfen ist sicherlich angebracht bei der Pflanze. Die Düngung kann man dann für mind 8 Wochen aussetzen und üblicherweise in der Wachstumsphase aller 2-3 Wochen düngen. Über den Winter sollte man sich das schenken und die Wasserzufuhr dann auch entsprechend reduzieren, so dass die Feuchte im Topf nur noch sehr leicht ist.


    Viel Erfolg mit der Pflanze.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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