Glückskastanie verliert sehr viele Blätter und Blätter bleichen aus

  • Meine Glückskastanie verliert seit 1.5 bis 2 Monaten sehr viele Blätter. Sie hat schon gut 1/3 bis die Hälfte verloren. Die restlichen bleichen nun sehr schnell aus und sehen sonderlich ungesund aus.

    Die Pflanze ist ca. 5 Jahre als und 2-2.5m hoch. Ich habe sie vor 3 Jahren entflochten und letztes Jahr geschnitten und umgetopft in Seramis Granulat, danach sah sie im Sommer bis diesen Winter sehr prächtig aus.
    Vor ein paar Wochen habe ich sie gedünngt leider habe ich dabei normalen Dünger benutzt. Danach hat es angefangen, dass sich die Blätter verfärbten und abfallen.

    Seit dem habe ich die Pfalnze vor einer Woche auch mal durchgespühlt in der Badewanne mit ca. 30l Wasser. Leider geht es nun noch schneller Berg ab mit meiner geliebten Pflanze.

    Ich habe langsam angst, dass sie stirbt wenn ich keine Lösung finde.

    Vorhin habe ich an einem Blatt bemerkt, dass da Tröpfchen am Stiel sind, die Flüssigkeit ist klebrig-ölig.

    Könnte es vieleicht doch an zu viel Feuchtigkeit oder einer Krankheit liegen?

    Wenn es eine Krankheit ist, was soll ich machen?


    Bitte helft mir 😰🥺

  • Die Glückskastanie steht direkt an einem grossen Fenster auf westlich Seite. Auf der nordseite hat es 1.5 Meter entfernt auch noch Fenster. Die Pflanze bekommt so nur am späten Nachmittag und Abend wirklich viel Sonne.

    Wollte sie ohnehin mal rausstellen sobald die Temperaturen höher sind und sie dann auch zuvor schneiden, damit die Krone grösser wird und die Pflanze nicht zu hoch.


    Zum Düngeverhalten, ich habe die Pfalnze nur selten gedünngt ca 1x alle 4-6 Wochen stark mit Wasser verdünnt, bis auf das letzte mal nur mit Seramisdünger und dann das letzte mal mit Grünpflanzendünger.


    Giessen tue ich sie i.d.R. nur sobald die beiden Feuchtigkeitsanzeigen von Seramis rot sind. Da die Pfalnze viel Wasser braucht ca. alle 2 Wochen 10-15 Liter. Der Topf ist sehr gross und steht in einem Auffangteller.

  • Zum ersten: Es ist total wurscht, welcher Dünger da genommen wurde. Ein Seramisdünger unterscheidet sich von nem anderen Grünpflanzendünger fast überhaupt nicht. Die Blätter haben sich sicherlich von dem einen Mal Düngen nicht verabschiedet.


    Ich weiß nicht, ob Seramis das Beste Substrat ist für eine Pflanze, die im Winter kaum Feuchte im Topf möchte. Die speichern im Stamm Wasser und zehren davon. Dünger hat im Winter eh nix zu suchen bei der. Zwischen Okober und März wird nicht gedüngt und aller 3-4 Wochen mal ein Schluck Wasser gegeben. Seramis speichert leider viel Wasser, trocknet schlecht ab usw.


    Zum Gießen: 10-15 Liter? Meine größten Pötte haben knapp 100 Liter Volumen und selbst da gieße ich keine 15 Liter aller 2 Wochen rein. Dein Topf hat vllt die Hälfte und da sind aller paar Wochen mal 2-3 Liter sicherlich ausreichend im Winter.


    Pflanze raus aus dem Substrat und mal die Wurzeln anschauen. Da ist sicherlich einiges im Argen im unteren Bereich.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Mir ist grad aufgefallen dass unter dem Stamm eigentlich noch eine menge Erde ist die mit dem Wurzelgeflecht verbunden ist. Die ist schon ein wenig zu feucht meine Empfinden nach. Zudem ist der Feuchtigkeitsmesser in der Erde atatt im Granulat.

    Soll ich die dann gleich schneiden, wenn ich sie wieder eintopfe?

  • Na was vertrocknet, weich, hohl usw ist abschneiden. Da ist a weng was schon recht tot aussieht. Die sollten weiß bis leicht rötlich sein. Wobei bei Seramis sieht mans dann schlecht.

    War das Seramis sehr feucht? Wie ist denn eigentlich das Verhältnis Wurzeln zu Topf?


    Die alte Erde kann auch weg. Man kann zb Erde mit Sand/Quarzkies und Seramis mixen. Hauptsache locker und nicht so lange wasserhaltend. Grundsätzlich kann man hier von Sukkulentensubstrat bis Erde/Sand usw Mix alles nehmen. Reines Sukkulentensubstrat ist allerdings bei der Menge viel zu teuer und aufwändig für eine Pflanze.


    Wenn die wieder in einem Topf ist (gleiche Einpflanzhöhe), alles einmal ordentlich angießen und den Gießanzeiger von Seramis kann man wegpacken. Bei so hohen Töpfen sind die eher nutzlos.


    Die ist in einem Alter, wo die gerne mehr Sonne bekommen darf. Also Westseite ist ne gute Idee. Das sind so typische Pflanzen, die in jungen Jahren mit weniger Licht noch klar kommen, aber je älter, desto mehr Licht brauchen. Die will mal was um 10m werden.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Achso zum Gießen: Die brauchen echt nicht viel Wasser. Im Winter kann es sein, dass man so nen Topf nur monatlich mal ein bissl wässern muss. Im Sommer je nach Wachstum usw kann man mal gut mit der Hand die oberen 10-15 cm befühlen. Solange es da feucht ist, braucht es nichts. Im Innern und am Topfboden ist dann noch genug Feuchte.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Das Substrat ist nicht sonderlich Feucht, es verliert auch ziemlich schnell an Feuchte.

    Der Erdball der dran ist, ist aber sehr feucht.


    Also dann werd ich mal einen teil der Wurzeln abschneiden. Die kleinen die man auf dem Foto sieht sind glaube ich alle nicht mehr sehr lebendig, die bröseln ab. Dann schüttel ich den Rest der Erde ab und mach in der Mitte noch Sand hinzu beim Eintopfen damit die Pflanze auch nicht umfällt im lockeren Seramisgranulat. Weiter werde ich sie ein wenig schneiden (die will immer so schnell in die Höhe, muss aber mehr in die Breite und Verzweigungen kriegen) und in 2 Wochen auf den Balkon stellen, sobald die Temperatur in der Nacht nicht mehr unter 10 Grad fällt oder mal tagsdurch zuvor, wenns warm und sonnig ist.

    Heisst ich muss nachher noch Sand kaufe. Die Pflanze hat mich sowieso schon weit über 300 Euro gekostet da spielt noch mehr auch keine Rolle. Kinder sind teuer. 😆

  • Ja, normale Erde ist nicht das beste Substrat, ja. Einfach alles entfernen, neu topfen und das wird dann schon wieder.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Weiter werde ich sie ein wenig schneiden (die will immer so schnell in die Höhe, muss aber mehr in die Breite und Verzweigungen kriegen) .....

    Das wird ohne Kenntnisse und Wissen über einen Kronenschnitt in einem Drama enden. Mann kann, so man es auch tatsächlich kann und beherrscht, eine Krone auf Volumen und geringe Höhe schneiden. Wird allerdings immer nur oben (am jüngsten Material) rumgeschnitten, so treiben die Hölzer wieder am jüngsten Material nach. Bis sich das junge Holz in altes gewandelt hat und damit für einen Aufbau und Substanz nicht mehr zu gebrauchen ist.


    Ich empfehle das eine oder andere Buch zum Thema Schnitt und im Ernstfall sogar einen Schnittkurs und das bei Leuten mit Gespür. Es rennt viel Volk durch die Gegend, die die Methode Heckenschere und einmal drüberfahren verbreiten. So funktioniert das aber nicht.

  • hab sie letztes Jahr auch schon geschnitten und das Ergebnis war super. Nur die neusten Triebe ein wenig schneiden 2 cm oberhalb eines Blatttriebes, so wachsen dann die neuen Triebe aus den alten Blattfugen. Ich schau mir noch ein paar YT Videos an und frage sonst mal einen bekannten Gärtner um Hilfe.


    Der Rest vom Vorgehen ist aber in Ordnung deiner Expertise nach?

  • Der Rest vom Vorgehen ist aber in Ordnung deiner Expertise nach?

    Den Rest wird mit Sicherheit Caleb beurteilen, ich habe selber keine Erfahrung mit der Kultur von den Pflanzen.


    Wenn immer nur irgendwie geschnitten wird, dann sieht das Ergebnis regelmäßig sehr grün aus, allerdings kommt das von einem komplett zerstörten Habitus, wo sich die Pflanzen nicht mehr auskennen und einfach irgendwie wachsen.


    Das sieht man immer wieder gerne an Obstbäumen, die ausser Wasserschoßen nix mehr bringen. Richtig schön dicht und grün, für den jeweiligen Baum aber eine Katastrophe und in dem Fall in Sachen Obst unsinnig.


    Daher muss ein gescheiter Kronenschnitt her, damit der Wuchs nicht in Wildwuchs ausartet. Es muss Altholz reduziert werden und auf Jungholz aufgebaut. Schneidet man immer nur Jungholz, dann wird das nach einigen Jahren alt, wenig triebfähig und damit fehlt sie Substanz von Jungholz. Ist nicht leicht zu erklären, daher bitte nach Bildmaterial suchen und das Thema tatsächlich zum Thema machen.

  • also ich würde die so schneiden wie markiert in den Bildern und die ohne markierung so belassen. Bei der einen habe ich in gelb und rot zwei Varianten, ich würde da eher auf die gelbe setzen.

    Was meint ihr zu meinem Plan? 🙈


    Entschuldigung noch für die vielen Fragen und danke vielmal für eure Hilfe. 🙏

  • Ich würde auf keinen Fall so schneiden wie markiert. Weil das genau das ist was ich gesagt hab. Da stimmt jetzt schon nix mehr im Verhältnis, nach dem Geschnippel wird das nicht besser sein.


    Ich möchte zu dem Foto mit der Hand drauf gehen. Man sieht da sehr schön einen durchgehenden Trieb von unten nach oben, der einige Seitentriebe hat. Der höchste Punkt an diesem Trieb ist der Chef, die Seitentriebe die Sekretäre, sie dürfen niemals höher als der Chef sein.


    Wird geschnitten, dann schaut das im Ergebnis wie ein Trapez aus. Die Mitte der höchste Punkt, die Seiten abfallend. Es werden niemals Nasen geschnitten, das muss immer bündig am jeweiligen Auge/Seitentrieb sein. Diese Überstände sind eine Sackgasse, nur hat keiner ein Schild hingestellt "hier gehts nicht weiter" und weil da nix steht, wächst da was wo es nix zu wachsen gibt.


    Ein guter Schnitt geht immer auf ein aussenliegendes Auge, nach innen hat nix zu wachsen. Auge nach aussen heisst Volumen. Augen nach innen heisst Wirrwarr.


    War das jetzt einigermaßen verwirrend? Das hoffe ich doch. Ein guter Schnitt hat das große Ganze im Blick, niemals einen einzelnen Trieb, weil man es gerne ein bisschen kürzer haben will. Das geht schief. Schnitt heisst einmal im Kreis, wo alles zueinander im Verhältnis steht.


    Wäre das meine Pflanze, ich würde sie komplett verjüngen und reduzieren und dann die Finger davon lassen. Das hier angedachte Schnittmodell hilft aber nicht weiter, weil in dem Chaos keine Struktur drin ist. Wäre das ein brauchbarer Aufbau, das Ergebnis wäre sicher ein anderes.


    Nochmal, Schnittmethoden lassen sich lernen. Kann man Rosen schneiden, so wäre das hier schon hilfreich. Also das Prinzip sehen, erkennen und umsetzen.

  • Versteh nur Bahnhof. 😅

    Ich topf ihn als erstes mal wieder ein, so dass die Triebe nach aussen zeigen und such mir einen Gärtner der sich mit dem Schneiden von Bäumen auskennt. Ausser du kannst es nochmals verständlich erklären. 😂


    Der Baum sieht jetzt übrigens wieder besser aus nachdem ich ihn herausgenommen und von der Erde befreit habe. Leider sind viele Wurzeln tot.

  • Zum Thema Schnitt usw kenne ich mich bei den Bäumen nicht genug aus. Eine Gärtnerei anzufragen, ist eine gute Idee. Zur Not helfen Bonsaiforen, die haben von Schnitttechniken solcher Pflanzen deutlich mehr Ahnung als Gärtnereien.


    Ich denke, aber dass er sich nun erholen sollte, nachdem der nasse Klops Erde weg ist.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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