Meine erste Alocasia melo

  • Hallo zusammen!

    Ich habe letztens meine erste Alocasia melo bekommen.

    Ich habe sooooo viele Fragen!

    Ich möchte, dass sie ein tolles Leben bei mir hat.

    Wie gieße ich diese also richtig? Ich hatte mal gehört nie von oben, immer nur Wasser in den Untersetzer, richtig?

    Wenn die Pflanze ein Mal die Woche gegossen wurde und die Erde aber kurze Zeit später wieder trocken erscheint, darf ich nochmal gießen?

    Ansprühen wie häufig?

    Dann ist mir aufgefallen dass da etwas in der Pflanze ist, ist das ein Baby? (Bild unten)

    Sollte ich es raus nehmen und in einem separaten Topf umtopfen?

    Welche Erde eignet sich am besten?

    Tut mir leid dass so viele Fragen durcheinander hier stehen, ich bin neu in dem Gebiet.

    Habe zwar 8 Orchideen aber so eine Alocasia soll wohl nicht so pflegeleicht sein..

    Liebe Grüße und vielen Dank!


    Eure Plantysunny

  • Wie gieße ich diese also richtig? Ich hatte mal gehört nie von oben, immer nur Wasser in den Untersetzer, richtig?

    Wenn die Pflanze ein Mal die Woche gegossen wurde und die Erde aber kurze Zeit später wieder trocken erscheint, darf ich nochmal gießen?

    Regen fällt normalerweise vom Himmel :) Deswegen ist der Spruch mit dem nur in den Untersetzer ein typischer Irrläufer, der bei luftfeuchten Tropenpflanzen keinen Sinn macht.


    Der Ballen muss immer feucht sein. Trockenheit führt sehr schnell zum Tod. Also ja, wieder giessen. Ich würde mir ein größeres Gefäß/Topf suchen, dieses anfüllen und den Topfballen untertauchen. Anfangs blubbert es, dann hört es auf. Topfballen voll. Das ist das Maximum an Aufnahmefähigkeit von Wasser und es ist nicht schädlich.


    Verwendet bei solchen Pflanzen sollte Regenwasser werden. Hat man das nicht, dann Leitungswasser mit destilliertem Wasser mischen. Das für den Fall, dass das Leitungswasser hart ist.


    Nach einem Tauchgang hat man einige Tage Ruhe, ernsthaft trocken werden sollte es aber auf keinen Fall. Das heisst regelmäßige Kontrolle. Nach einer gewissen Zeit kann wieder getaucht werden. Es ergibt sich mit der Zeit ein Rhythmus und den gewöhnt man sich dann recht leicht an. Anfangs wird da noch Verunsicherung im Spiel sein, irgendwann ist es dann aber Routine.


    Pfeilblätter – Wikipedia
    de.wikipedia.org

  • Eine A. melo habe ich zwar nicht, dafür aber andere Alocasien. Die A. melo ist hinischtlich Pflege etwas anders als die (Blatt) Alocasien, die man so kennt. Das kann man schon an den festen Blättern erkennen. Ähnlich ist zb A. reginulae. Nennt man deshalb auch zur Unterscheidung Juwelen-Alocasien.


    Die Pflanze ist ein Endemit Borneos und kommt dort nur im Nordosten vor. Sie wächst in Tieflandregenwäldern auf sehr magmatischen Böden. Temperaturen zwischen 20 und 35 Grad, extreme Luftfeuchten (90-100%) und 4 Monsune prägen das Klima dort.


    Was heißt das nun für die Zimmerpflege?


    Nicht unter 15 Grad. Nie. Im Winter lüften, dann Pflanze bitte wegstellen, so dass da kein kalter Zug dran kommt. Ne warme Brise im Sommer ist okay.


    Da sie eher ein Litophyt ist, keine Substrate, die dicht sind und vernässen. Sehr gut geeignet sind Mischungen aus Lava (Perlit oder Eifelbims, Eifellava) Pinienrinde (oder was vergleichbar mittelgrobes), Humus. Der Lavaanteil kann um 40-50% ausmachen, Pinie 25% und 25% (leicht saurer) Humus. Da kann man ne nicht so hoch gedüngte leicht saure Erde nehmen.



    Alocasia reginula (kommt aus derselben Region Borneos) steht in so nem Mix aus Rinde, Kies, Lava, Humus, Ton.


    Die brauchen mal periodisch Phasen mit weniger Feuchte im Boden. Dh, wenn man mal aller 3 Monate das Gießen reduziert, ist denen das recht. Die vertragen (leichte) Trockenheit deutlich besser als zu viel Nässe. Ne regelmäßige, leichte Feuchte ist ideal. Im Sommer kann das bedeuten, dass wg dem sehr luftigen Substrat aller 2-3 Tage oder sogar täglich gegossen bzw angefeuchtet werden muss.

    Man kann hier mit Leitungswasser gießen, wenn es weich ist, ansonsten Regenwasser/destilliertes Wasser beimengen oder Regenwasser pur. Und ja, auch von oben mal was gießen.


    Luftfeuchte ist ein großes Problem, besonders im Winter. Eigentlich sind das üblicherweise Vitrinenpflanzen, wenn man kein Gewächshaus hat. Hier wenigstens 60% Feuchte erreichen, sonst knuspern die Blätter weg. Besprühen bringt da nur kurzfristig was, am Besten über ne Wasserschale platzieren, täglich Sprühen, feuchte Tücher danebenhängen, usw.


    Direkte Sonne wird im Zimmer vertragen, aber nicht im Sommer zur Mittags-Abendszeit. Ostfenster ist ideal. Je mehr Sonne, desto luftfeuchter muss es sein. Das sind keine Pflanzen für ne dunkle Ecke oder 3m vom Fenster entfernt, aber auch nicht Südseite aufs Fensterbrett.


    Dünger nur von April bis ca Ende Oktober. Regelmäßig so aller 14 Tage, aber keine vollen Dosen. Eher so orchideemäßig sehr zurückhaltend in der Menge.


    Die bilden so kleine Mini-Knöllchen aus, die dann nen oberirdischen kleinen Trieb bilden. Meist nichts ernstes, der welkt schnell weg, wenns klimatisch nicht passt. Nichts austopfen oder abschneiden, bitte. Die haben noch keine Wurzeln und gehen dann schneller tot. Ne Blüte kommt direkt aus der Blattachsel. Blühen tut die aber nur, wenns wirklich passt und sie nen leichten Trockenreiz, sehr hohe Luftfeuchte, ausreichend Licht usw hat. Also sehr selten im Zimmer.


    (Mäßige) Abweichungen in der Pflege werden toleriert, wenn auch gerne mit eingetrockneten Blatträndern, Blattflecken oä beantwortet.


    War jetzt sehr ausführlich. Viel Spaß mit der Pflanze.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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