Düngung mit Biogold

  • Hallo! Ich bin neu im Forum.

    Ich habe mir gestern eine Calathea und Dieffenbachia zugelegt.

    Ich habe sie direkt in ein neues Substrat eingepflanzt, bestehend aus Kokosfasern,Pinienrinde,Akadama und Bimskies 3:2:1:1.

    Die Erde ist ja an sich noch ziemlich nährstoffarm.

    Mich würde interessieren ob ich beide Pflanzen mit Biogold düngen kann.

    Biogold ist ein Langzeitdünger mit folgendem Profil: Stickstoff (5,5%), Phosphor (6,5%) und Kalium (3,5%) sowie die Spurenelemente Kalzium, Magnesium, Schwefel, Eisen und Kupfer.

    Liebe Grüße aus Potsdam

  • Ich verstehe Acadama und Bims nicht. Acadama hat bis auf den pH-Wert weitgehend ähnliche Eigenschaften wie Bims in der Zimmerpflege. Der Hauptteil besteht aus Pinie, Kokosfaser und rückt den pH-Wert schon ins lsäuerliche. Warum teure Acama noch rein muss...keine Ahnung.

    Der Mix ist hier sehr auf Wasseranreicherung getrimmt. Kokos, Bims und Akadama speichern sehr gut, sehr viel Wasser. Man muss schauen, ob die Calathea damit zurecht kommt. Die mögen zwar ne durchgängig leichte Feuchte, aber das Substrat saugt echt viel auf und gerade das Gießen ist eine heikle Sache.


    Dieffenbacchien mögen es trockner und sind meiner Meinung dafür nicht geeignet. Die mögen schon ne gewisse Wasserdurchlässigkeit des Substrats.


    Wie auch immer: Der Dünger sollte deutlich mehr enthalten, als das. Es fehlen Zink, Molybdän, Mangan, Bor, Cobalt usw. Er enthält die Makronährstoffe, während die Mikronährstoffe bis auf Eisen alle fehlen. Ist nicht so gut, wenn das Substrat kaum was beiträgt und fast eher mineralisch ist. Pinie zersetzt sich viel zu langsam im Topf, als das hier nennenswert was frei wird.

    Ein Dünger, der auch Mikronährstoffe enthält, ist also anzuraten.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Vielen Dank für die Antwort und Mühe!

    Dann werde ich mir noch einen speziellen Dünger besorgen. Ich habe Akadama noch dazugegeben um den pH-Wert nicht ganz so doll ansteigen zu lassen. Der von Bims müsste über dem von Akadama liegen. Andere mineralische Substrate habe ich nicht hier.

    Den Aspekt mit dem Wasser verstehe ich nicht ganz.

    Bims und Akadama haben doch, im Vergleich zu den organidchen Erden, eine viel geringere Wasserspeicherfähigkeit und Wasseraufnahmefähigkeit. Deswegen werden Bonsai in mineralischen Substrat auch deutlich häufiger, im Sommer bis zu 2 mal am Tag, gegossen.

    So habe ich das jedenfalls bisher verstanden. Hier ein Video das mein Verständnis nochmal bekräftigt hatte:

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    Das Substrat ist, durch die gröbere Pinienrinde und die mineralischen Anteile, schön locker. Wobei Kokosfasern ja auch schon schön locker sind.

    Den pH-Wert habe ich heute gemessen. Der müsste zwischen 5.2-5.8 liegen. Genaue Angaben kann ich, auf Grund der Qualität des Testgeräts, nicht machen.

  • Bims, Akadama, Pinienrinde und Kokosfasern sind hervoragende Wasserspeicher. Alle Bestandteile sind gute Belüfter, Strukturbildner und auch Nährstoffspeicher.

    Akadama ist sehr poröser Vulkanaschelehm, Bims ein vulkanisches Glas mit extrem hohem Porenvolumen (Wasseraufnahme).

    Der pH-Wert ist durch Pinie, Akadama, Kokos schon sauer.


    Alle(!) Bestandteile speichern sehr gut Wasser. Das ist echt ziemlich over. Alle Bestandteile sind (bis auf geringen Teil Pinie) nährstoffrei-> das Substrat ist mineralischer, als es sein müßte. Und dann noch Pinie dazu, verstehe ich eben auch nicht ganz, warum die Pinie? Ich verstehe die Mischung nicht ganz. Willst du eine Bonsai-Calathea machen?


    Zum Video: Bims ist Lava mit hohem Anteil an Lavagasen, die beim Abkühlen diese ganzen Poren erzeugen. Die Trennung Lava, Basalt, Bims ergibt keinen Sinn. Alles davon ist erkaltete Lava. Basalt entsteht aus bestimmtem Magma, das an die Oberfläche tritt, und relativ schnell abkühlt. Bims kann zb auch aus basaltischer Lava entstanden sein.


    Zum Rest weiß ich nicht genau, was er da warum macht. Bonsais werden mitunter täglich (mehrmals) gegossen und eine Studie über Wochen macht so keinen Sinn. Um zu bestimmen, wie groß die Aufnahmekapazität eines Substrats von Wasser ist, nimmt man die Feldkapazität abzgl nicht nutzbarem Waser und erhält so die relative Feldkapazität. Und nur die gibt an, wieviel Wasser ein Substrat speichern kann.


    Ich dachte erst, er hat Bims als Bähton bezeichnet und nen Herzinfarkt bekommen. Zum Glück verhört.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

    Einmal editiert, zuletzt von Caleb ()

  • Warum man Bonsais oft gießt, liegt daran, dass die in flachen, kleinen Schalen stehen und da fast nur getrimmtes Wurzelwerk drin ist.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Hi, danke für deine ausführliche Antwort.

    Soweit ich weiß, speichert mineralisches Substrat deutlich weniger Wasser als organisches. Der pH-Wert von Akdama kann zwischen 5-7 liegen. Das hängt ganz davon ab. Jede Seite behauptet in der Hinsicht auch gefühlt was anderes. Wenn du mir eine Seite schicken könntest, auf der genau erklärt wird inwiefern mineralisches Substrat oder Bims mehr Wasser speichert als organisches, wäre ich dir sehr dankbar.

    Tatsächlich wird in Bonsai Foren oft auf das Beimischen von organischen Bestandteilen hingewiesen, wenn es um das Thema zu schnelles Austrocknen geht.

    Deswegen würde ich gerne einen Link o.ä. zum Nachlesen haben (weil sich dann meine Sichtweise auf Substrate ja grundlegend ändern würde).

    Die Kokosfasern haben laut Hersteller einen pH-Wert von 6.5 (+/-)1. Ich denke eher in Richtung 6. Pinienrinde hat einen 4-5. Der pH-Wert von Bims, habe ich gelesen, liegt zwischen 6.8-8.1 je nach Herkunft.

    Auf jeden Fall ist mein Substrat jetzt im beinahe perfekten Bereich für die Calathea (4.5-5.5 habe ich gelesen.)

    Liebe Grüße

  • ,,Wenn Sie jedoch nicht die Möglichkeit haben häufig zu wässern, verwenden Sie lieber eine Mischung, die die Feuchtigkeit länger speichern kann, bzw. mehr Humus (z.B. Blumenerde) enthält. Näheres zum Thema Erdmischungen finden Sie unter dem gleichnamigen Artikel auf unserer Webseite."


    Bonsai bewässerung - Bonsai Empire


    ,,Spezielle Bonsai-Erde ist vergleichsweise durchlässig, trocknet dadurch aber auch schneller aus. Substrate mit einem größeren Humus-Anteil speichern mit Flüssigkeit, wodurch die Häufigkeit des Wässerns reduziert werden kann."


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    www.plantopedia.de


  • Viele Seiten im Internet werden nicht von Fachleuten betrieben, es wird oft voneinander abgeschrieben und vieles ist leider Quatsch, weil eine Seite mal Quatsch schrieb, sich das dann verteilte.


    Es herrscht oft viel Verunsicherung, was nun die Wahrheit ist. Was ich mit meinem bescheidenem Wissen zu Bonsais beitragen kann: Man nimmt ja genau die Substrate, die viel Wasser speichern können, da ja insgesamt nur sehr wenig Substrat benutzt wird und der Bonsai auch nicht jede Stunde gegossen werden soll. An heißen Tagen reicht aber selbst die hohe Aufnahmefähigkeit der Substrate nicht mehr und da muss man zwei, drei Mal ran mit der Gießkanne.


    Die pH-Werte für Kokosfasern sind schwer zu bestimmen, da hier oft Meerwasser zum Einsatz kommt, da das monatelang im Meerwasser verrottet wird. Man sollte vorm Einsatz also Kokoserde gründlichst ausspülen. Der pH-Wert ist dann ca 5,5-6,5.

    Bims stammt hier meist aus Deutschland. Der Bims aus der Eifel hat ca 5,5-6,1. Griechischer Bims ist deutlich basischer, spielt aber eine untergeordnete Rolle. Akadama liegt bei 5-6 und Pinie halt ca 4,5.

    Insagesamt ist das hier schon sehr sauer Richtung 5,5 (pi mal Daumen).


    Bei Calatheas liest man viele pH-Werte. Die sehr niedrigen Werte 4 oder 4,5 halte ich für nicht repräsentativ, da hier zB angenommen wird, dass es sich um sehr saure Böden handelt, die zwar vorkommen in Südamerika, aber nicht müssen (zb mangantoxische Böden). Calatheas wachsen auch bei höheren pH-Werten, wie auch der tropische Boden in Südamerika deutlich höhere pH-Werte aufweisen kann. Insofern reichen 5-6 deutlich aus.


    Ob ich so eine Liste iwo online finde, weiß ich nicht. Generell gibt es an jeder guten Uni oder in nem Buch dazu die notwendigen Infos zu einzelnen Stoffen.


    Was ich auf die Schnelle gefunden habe und beim Überfliegen recht plausibel aussieht und wenigstens gibts ne Art von Quellenangaben:

    Übersicht

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Ja, genau das Problem habe ich als Laie. Auf jeder Seite steht was anderes. Ich selber habe allerdings merken müssen, dass ich anorganisches Substrat häufiger gießen muss. Evt. hängt das an den belüftenden Eigenschaften oder der Körnung? Ich weiß es nicht.

    Da mir der Boden schon relativ ,,unfeucht" vorkommt, werde ich es erstmal dabei belassen und die Calathea gut im Auge behalten.

    Nachtrag: Ich habe den Thread einmal durchgelesen @Link.

    Lesen konnte ich, dass Bims, Pinienrinde als auch Kokosfasern für eine bessere Luftdurchlässigkeit besitzen, besser durchlüften, wie auch immer man es nennt. Kokosfasern scheinen deutlich besser als Torf zu durchlüften, laut Verfasser. Ich denke mal die Durchlüftung scheint dann einen entscheidenen Faktor bei dem Wasserhaushalt zu spielen, logischerweise. Das würde Erklären, wieso meine Substratmischungen mehr Wasser als andere benötigen.

    Danke für deine Mühen!

  • Ja, der pH-Wert ist okay. Calatheas brauchen zwar leicht saure Böden, aber übertreiben muss man es nicht. Das sind schließlich keine Hochmoorpflanzen.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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