Vriesea-Pflege - ratlos. Zu trocken oder zu nass?

  • Hallo liebes Forum,


    ich mache mir große Sorgen um meine Vriesea. Ich hatte erst den Verdacht, es sei zu nass wie ich sie gegossen habe... Dann habe ich es anders versucht... Aber es wurde nicht besser.


    Ist sie zu nass oder zu trocken? Mehr gießen oder weniger? Wasser auch in den Trichter oder nicht - und wenn wie hoch?


    Alles Liebe,
    in der Hoffnung, dass ich sie noch retten kann
    Steffi

  • Hallo.


    Was ich auf dem Bild erkenne, ist eine welke (Schein)Blüte. Diese Bromelien sind so aufgebaut, dass der Trichter, der blüht, auch sterben wird. Das kann bis zu mehreren Jahren dauern, aber der Trichter wird absterben. Bevor er das tut, wird er kleine neue Trichter (Kindel) bilden, die iwo im absterbenden Trichterbereich zwischen den großen Blättern herauswachsen. So vermehrt sich die Pflanze vegetativ.
    Die Blüte ist welk, der Trichter stirbt also und soweit sieht alles normal aus.


    Das Gefäß der Pflanze sieht mir nicht geeignet aus für eine solche Pflanze. Ein Topf mit vielen Löchern, der nur leicht größer als das momentane Wurzelwerk ist. Die bilden keine großen Wurzeln.


    Zur generellen Pflege:


    Diese Pflanzen sind leicht sukkulent, brauchen idR nicht so hohe Luftfeuchten wie andere Bromelien und wachsen auch in Substratboden (obwohl sie den nicht bräuchten). Die Wurzeln werden nicht gut entwickelt, ziehen eher wenig Nährstoffe usw. Die Trichter sind der Ort, wo Wasser gesammelt, Nährstoffe aufgenommen werden usw usf.
    Die Pflanze sollte nicht in Substrat stehen, dass zu nass ist. Wenn kein Wasser in den Trichtern ist, etwas Wasser in die Trichter gießen. Am Besten lauwarmes Regenwasser. Man kann auch etwas ins Substrat geben, aber hauptsächlich ist tatsächlich der Trichter. Die Trichter haben nur endliches Vermögen und wenn man sieht, dass aus einem Trichter das Wasser ins Substrat läuft, dann bitte rechtzeitig aufhören dort reinzugießen. Aller zwei/drei Wochen Wasser aus den Trichtern komplett wechseln oder Pflanze mal richtig abduschen, damit das Wasser nicht "gammelt" (zu viele Bakterien usw). Die haben spezielle Zellen (Saugschuppen) in den Trichterarrealen, um Wasser usw aufzunehmen.
    Gedüngt wird auch über die Blätter, dh sehr wenig Dünger ins Wasser und mit einem Sprüher über die Pflanze verteilen. Die sind sehr genügsam und ziehen aus dem Trichterwasser gut Nährstoffe bzw übers ganze Blatt. Wie beim Gießen, wenn Dünger ins Substrat, dann noch weniger als auf die Blätter.
    Da sie keine Sumpfpflanzen sind, sondern eher mit leichter (!) Trockheit als mit Dauernässe zurecht kommen, sollte man schauen, dass hauptsächlich in den Trichtern Wasser ist und das Substrat nur leicht feucht halten, oberflächlich antrocknen lassen. Da beim Trichtergießen immer mal was daneben läuft, braucht man eigentlich auch nur sparsam in den Topf gießen.


    Als Substrat eher etwas, was nicht vernässt, verdichtet, nix zu mineralisches. So Richtung Orchideensubstrat wäre optimal (zusätzlich mit ein wenig normaler Erde gemixt wäre möglich). Nicht ins pure Wasser stellen. Die brauchen Luft ans Wurzelwerk.


    Auch wenn die nicht so hohe Luftfeuchten braucht, ist alles unter 50% eher Streß für die Pflanze und Blattränder werden dann trocken. Optimal ist iwas zwischen 60 und 100%.


    Keine dunklen Orte im Zimmer. Am Besten ein Fenster mit Sonne morgens/abends. Je heller/sonniger, desto mehr wachsen die auch usw. In der Heimat bekommen die auch gut Licht und mal Sonne.


    Deine Art braucht es etwas wärmer im Winter. Hier sollte man auch schauen, dass es nicht zu großen Schwankungen kommt (kalter Zug, Lüften im Winter usw). Am Besten nicht unter 15 Grad.


    Mal eine Vrisea von mir (ne andere Art, aber ähnlicher Aufbau usw).



    Das mit den braunen vertrockneten Stielresten sind sterbende Trichter und daneben sieht man die Babytrichter herauswachsen. Wasser ist im Trichter.





    Nur mal als Vergleich: Der Topf ist völlig ausreichend für die Pflanze mit ca 20cm Durchmesser, 18cm Höhe. Pflanze selbst hat um die 80-90cm Durchmesser und 50cm Höhe. Die braunen Blätter sind allesamt von sterbenden Alttrichtern. Jeder Trichter hat um die 2-4 Kindel gebildet. Glaube da sind insgesamt gerade 10 Trichter oder so. Es braucht nicht viel Substrat und Topf.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Was schimmelt da: Blütenstängel, die Blätter usw?


    Schimmeln sollte jedenfalls nichts an einer Bromelie im Zimmer. Kann man da mal Bilder von machen?


    Ansonsten wird der Schimmel einfach mal abgemacht. Befallene Blätter entfernen ggf Fungizid.
    Solange hier aber noch keine weiteren Pflanzen dran sind (die Kindel) sollte man sich beeilen, den Pilz von der Pflanze zu bekommen, und dann die Ursache beheben.


    Meist viel zu viel Wasser im Substrat bzw zu altes Wasser im Trichter plus zu dunkler/kühler Standort.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Bitte die Internet-Bildersuche bemühen und unter Wollläusen und/oder Schmierläusen suchen.


    Es gibt auch Schildläuse, bei denen die einzelnen Tiere so klein und flach sind, so dass sich ein Bild in der Art von Salzkrusten bildet.


    Bevor also die Diagnose Schimmel verkündet wird, unbedingt aus Läuse testen. Nicht alle Läuse bewegen sich überhaupt sichtbar.

  • Ich würde da auch auf Läuse checken. Die krabbeln nicht so sehr rum. Die Bilder kann ich leider nicht vergrößern. Schlecht zu erkennen.


    Jedenfalls sollten diese Blätter nicht schimmeln und falls es Schimmel ist, dann kommt der eigentlich auch nur auf, wenn die Pflanze viel zu feucht/kühl/dunkel steht und so geschwächt ist, dass sie gegen Pilze nicht mehr ankämpfen kann.


    Der Gesamteindruck der Pflanze ist leider schlecht. Hier schauen, dass Substrat, Licht usw optimal werden, damit es die Chancen auf Erholung steigert.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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