Strahlenaralie verliert viele Blätter

  • Hallo :sun:


    Meiner Strahlenaralie geht es seit circa 4 Monaten sehr schlecht und ich bin sehr traurig und ratlos. Vielleicht könnt ihr mir weiter helfen.


    Ich habe meine Strahlenaralie bereits seit vier Jahren und sie war super vital mit vielen grünen Strahlen. Sie hat mir viel Freude bereitet. Sie stand nahe an einem großen Fenster, hat viel Sonne abbekommen und wurde regelmäßig gegossen. Sie war durchweg gesund.


    Vor circa vier Monaten musste ich meine Strahlenaralie übergangsweise in der Wohnung von meinem Freund unterbringen. Das bedeutet einen Wechsel vom 1. Obergeschoss, relativ ruhig gelegen, wenig Verkehr und viel Sonne zum 17. Obergeschoss an einer großen Straße und viel Sonne. Ich habe in der Wohnung einen ähnlichen Standort gewählt, aber trotzdem geht es seitdem bergab. Sie verliert viele Blätter. Wachsen tut sie auch nicht mehr und die Spitze ist eingetrocknet nachdem dort eine klebrige Flüssigkeit herauskam. Die bestehenden Blätter sind verfärbt. Siehe Bilder. Ich habe mittlerweile wirklich Angst, dass sie eingeht =O ;(


    Ich habe bereits verschiedene Standorte in der Wohnung ausprobiert, näher am Fenster und weiter weg vom Fenster. Verschiedene Mengen an Wasser. Nichts hilft. Jetzt hoffe ich, dass ihr mir helfen könnt. Ich füge dieser Nachricht ein paar Bilder meiner kranken Strahlenaralie hinzu.


    Ich dankbar für jede Hilfe und beantworte gerne eure Fragen. Vielen lieben Dank!


    Liebe Grüße aus Berlin
    Anna :sun:



  • Was heisst vorübergehend? Steht sie wieder an ihrem ehemaligen Platz?


    Im Topf sehe ich deutlich trockenes Substrat. Ist das öfter so?


    Pflanzen werden durch Hin- und Hergeschiebe nicht gesünder. Schäden an den Blättern bleiben, das lässt sich nicht unsichtbar machen. Irgendwann wird so ein Blatt dann abfallen.


    In der Zeit im 17. Stock, war da entsprechend viel Wasser zur Verfügung? Oder eher weniger? War es in der Sonne aussergewöhnlich warm?

  • Hallo!


    Also wenn ich mir das so ansehe, würde ich fast auf Parasiten tippen 8| . Hast du die Blätter vor allem auf der Unterseite schon begutachtet? Schau mal ganz genau, vielleicht findest du kleine Krabbeltiere. Halte auch nach kleinen schwarzen Punkten Ausschau, die sich wegwischen lassen. Ich hatte vor kurzem eine Pflanze mit Thripsen und ihre Blätter wiesen ein ähnliches Schadbild auf, wie bei deiner.


    Noch eine Frage: Mit welchem Wasser gießt du denn? Wenn es normales Leitungswasser ist, könnte es für deine Pflanze zu kalkhaltig sein.


    Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen :) .


    Liebe Grüße

  • @kuerzlich danke für deine Antwort! :)


    Die Pflanze steht seit circa 4 Monaten in der Wohnung von meinem Freund und wird dort auch noch circa 2 bis 3 Monate bleiben.


    Dass die Erde so trocken ist, ist nicht der Normalzustand. Wir haben gehofft, dass sie so krank ist, weil er zu viel gegossen hat, und haben entsprechend etwas weniger gegossen. Wir haben damit wieder aufgehört. Das hat nicht geholfen.


    Ja, ich weiß, dass bereits geschädigte Blätter nicht mehr gerettet werden können. Aber immer mehr Blätter werden krank und gleichzeitig kommen keine neuen mehr hinzu.


    Verglichen zu der Wohnung davor würde ich nicht sagen, dass meine Strahlenaralie es jetzt besonders viel wärmer hat.

  • @planzliches.joghurt danke für deine Antwort! :)


    An Schädlinge habe ich tatsächlich auch schon gedacht. Ich habe schon geguckt und nichts gefunden, aber ich werde nochmal ganz genau nachgucken. Wie bist du die Thripsen wieder los geworden?


    Die Pflanze wurde seitdem ich sie habe nur mit Leitungswasser gegossen. Also mehrere Jahre. Meist du die Folgen könnten sich so spät erst bemerkbar machen? Ich denke, dass das Wasser in meiner Wohnung und das in der von meinem Freund sich nicht großartig unterscheiden. Beide Wohnungen sind in Berlin.

  • Ja, ich weiß, dass bereits geschädigte Blätter nicht mehr gerettet werden können. Aber immer mehr Blätter werden krank und gleichzeitig kommen keine neuen mehr hinzu.


    Es ist Winter, der Aralie geht es nicht gut und sie wirft deswegen Blätter ab. In einem solchen Zustand macht Wachstum keinen Sinn. Die Reaktion ist also normal, wenn auch sicher nicht im Sinne des Betrachters ;)


    Ich würde ganz simpel den Topf anständig durchfeuchten. Stellt die Pflanze in die Wanne und spült mit warmem Wasser durch, bis alles komplett feucht ist. Der Topf kann danach durchaus das doppelte an Gewicht haben, das ist aber nicht gefährlich.


    Wenn sie eh schon geduscht wird, dann lässt sie sich komplett abbrausen und das bitte mit weichem Strahl und auch an den Blattunterseiten. Damit dürfte sich ein guter Teil der Thripse (die silbrigen Bereiche auf einem Blatt zeigen die Schäden) entfernen lassen.


    Das wäre ein Anfang.


    https://www.test-wasser.de/berlin-wasserhaerte Hier bitte nach Wohnort suchen und einschätzen. Geht es hart zu, dann bitte destilliertes Wasser in einem 5-l Kanister kaufen und durchaus für den Anfang 1:1 warm mischen. Kälte an den Wurzeln ist nicht beliebt bei vielen Pflanzen.


    Einige Durchgänge mit dieser Mischung beibehalten, damit sich das Kalzium aus dem Topfballen reduziert. Wenn das Verhältnis unten wieder passt, dann zeigt sich auch ein schöneres Blattgrün. Ein Übermaß an Kalzium reduziert Blattgrün.


    Im Frühjahr umtopfen einplanen, danach 6-8 Wochen nicht düngen, da Substrat vorgedüngt. Auch jetzt besser nicht düngen.


    Keine kalte Zugluft aktuell, auch keine 2 Minuten Fenster auf, das wollen und können wärmeliebende Pflanzen nicht. Heizung nicht direkt an und neben der Pflanze, das sorgt für Stress und auch für Schädlinge. Namentlich Thripse und Spinnmilben.


    Alles in allem geht es hier um Pflegeproblematik, der Pflanze muss unterstützend geholfen werden.

  • @anna23 die Thripse sind meistens sehr klein, vor allem wenn sie den adulten Zustand noch nicht erreicht haben. Schau es dir heute vielleicht mal genau an, wenn du nichts findest, dann warte ein paar Tage und kontrolliere dann nochmal . Bei mir hat es auch mal länger gedauert, bis ich sie finden und identifizieren konnte.


    Wie @kuerzlich schon erwähnt hat, solltest du die Pflanze am besten gründlich abduschen, vor allem die Blattunterseiten sind wichtig! Du kannst versuchen, die Pflanze gut abzuwischen und dann mit Neemöl zu besprühen (ich habe meines im Baumarkt in der Pflanzenabteilung gekauft, ansonsten kannst du das auch in vielen Gärtnerein kaufen). Das Neemöl kannst du auch zum Gießen verwenden. Wiederhole diesen Vorgang aber unbedingt nach einigen Tagen! Wenn sich das nichts bringt und wenn du nichts gegen Spritzmittel hast, dann solltest du dir so etwas zulegen.
    Neemöl kannst du übrigens auch zum Parasitenschutz verwenden, sprich du kannst die Pflanze auch damit einsprühen, obwohl sie gar keine Schädlinge hat .


    Also ich schätze, dass es dann eher nicht am Wasser liegen wird, so etwas zeigt sich recht schnell. Schau dir aber trotzdem mal die Wasserhärte in deiner Nähe an.


    Liebe Grüße. ☺️

  • Also ich schätze, dass es dann eher nicht am Wasser liegen wird, so etwas zeigt sich recht schnell. Schau dir aber trotzdem mal die Wasserhärte in deiner Nähe an.


    Es sollte immer ein Blick auf das Giesswasser gelegt werden. Weil hier die Reaktionen bei echten Kalkfliehern sofort auftauchen und solche Pflanzen sehr schnell kümmern und dann absterben. Andere Pflanzen mühen sich recht lange damit und zeigen dann chlorotische Zustände.


    Wenn es zu blassen Blättern kommt, dann sollte neben der Kontrolle auf ungebeten Besucher eben auch genau auf den Topfballen und das Wasser geschaut werden. Weil eben ganz simpel durch das Kalzium Anlagerungen stattfinden, die dann nötige Komponenten für die Pflanzen unerreichbar machen.


    Immer wieder zu sehen an Rhododendren und Azaleen, die es sauer brauchen und kalkig kriegen.

  • Da muss ich dir schon recht geben, aber wenn die Pflanze bereits seit 4 Jahren mit diesem Wasser gegossen wird, dann wird die Ursache hier vermutlich einen anderen Grund haben. Ich habe zum Beispiel meine allererste Pflanze falsch gegossen und die Schäden sind nach ca. 3 Monaten aufgetaucht. Hier wird aber schon über Jahre hinweg mit diesem Gießwasser gegossen. Außerdem würde sich ein anderes Bild bei zu viel Kalk zeigen. Die Blätter würden eher an den Rändern braun und trocken werden.


    Wie die Fotos bei diesem konkreten Beispiel zeigen, denke ich eher, dass der Zellsaft ausgesaugt wird. Das, finde ich, sieht man auf dem ersten Bild ziemlich eindeutig.

  • Da muss ich dir schon recht geben, aber wenn die Pflanze bereits seit 4 Jahren mit diesem Wasser gegossen wird, dann wird die Ursache hier vermutlich einen anderen Grund haben.


    Das ist immer wieder die Sache mit dem Puffer. Eine Weile geht das gut, bis dann der pH-Wert ins alkalische kippt und dann können die Pflanzen eben nicht mehr kompensieren. Vielleicht ist auch nicht gedüngt worden, was die Blattaufhellungen auch noch begünstigen kann. Ich sehe hier nicht das eine Problem, es gibt mehrere.


    Zitat

    Ich habe zum Beispiel meine allererste Pflanze falsch gegossen und die Schäden sind nach ca. 3 Monaten aufgetaucht. Hier wird aber schon über Jahre hinweg mit diesem Gießwasser gegossen. Außerdem würde sich ein anderes Bild bei zu viel Kalk zeigen. Die Blätter würden eher an den Rändern braun und trocken werden.


    Zwischen falsch giessen und pH-Wert ist ein Unterschied. Wer einen säurebedürftigen Rhododendron hat und den mit kalkhaltigem Wasser giesst, nebenher noch auf alkalischem Boden stehen hat, der sieht die Pflanze rückwärts wachsen und chlorotisch werden. Und das auch wenn richtig gegossen wird. Was immer das auch sein soll. Giessen ist eine individuelle Sache.


    Ich hab ja geschrieben, dass ich Spuren von Thripsen erkennen kann. Das alleine macht aber noch keine abgestorbene Spitze aus. Da liegen die Probleme auch noch anderweitig abseits von Schädlingen oder auch nicht.


    Hier ein Link zu Chlorosen: https://de.wikipedia.org/wiki/Chlorose Das als groben Einstieg ins Thema.


    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit :)

  • Hallo, ich danke euch beiden sehr für eure schnellen und besonders für eure ausführlichen Antworten!! :)


    Wir werden jeden Tipp anwenden und meine Strahlenaralie genau beobachten. Ich werde mich hier dann wieder melden :sun:

  • Also ich würde hier mal ne Lupe nehmen und nach kleinen Tierchen schauen. Aralien ziehen Schädlinge magisch an, besonders wenn die Pflegebedingungen nicht optimal sind.


    Ansonsten: Aralien mögen keine allzu schwankenden Parameter. Dh Standortwechsel sollten vermieden werden, gleichmäßige Feuchte im Topf (nicht Extreme zwischen trocken/nass), viel Licht (auch mal zerstreute Sonne), relativ hohe Luftfeuchten.


    Pflanze an geeigneten Platz stellen, Schädlinge bekämpfen (sofern vorhanden) und mal umtopfen in neues gutes Substrat so Ende Februar. Ob jetzt hartes Wasser, ist da erstmal wurscht, Hauptsache die Pflanze kommt mal zur Ruhe und kann sich erholen von dem ganzen Hin- und Hergestelle und bekommt halbwegs stabile Bedingungen in der Pflege.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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