Alocasia cucullata mit wiederholtem (Spinnmilben?-)Befall

  • Hallo... :)
    üblicherweise manage ich die Wehwehchen meiner grünen Mitbewohner schon irgendwie, aber gerade bin ich etwas überfragt.


    Betroffen ist meine Cucullata, ein gutes Jahr alt, etwa 1,5m hoch. Standort ist ein Westfenster im Schlafzimmer, was sie ziemlich liebt (wächst wie verrückt), es ist lediglich etwas zu trocken dort - womit die Ursache meines Problem wohl schon geklärt wäre. -.-
    Vor ca. 1-2 Monaten stellte ich einen Schädlingsbefall fest, las mich schlau, stellte die Pflanze dann in die Dusche & brauste sie komplett ab. Anschließend stellte ich sie in ein Foliengewächshaus, das ich mir kurz vorher extra wegen des anstehenden Urlaubs gekauft hatte. Sie stand dort zusammen mit ein paar anderen, viel kleineren Alocasien, die ich zur Überbrückung meiner Abwesenheit dort hatte einziehen lassen, also bei ca. 80% Luftfeuchtigkeit. Nach zwei Wochen stellte ich alle an ihre üblichen Plätze - die Cucullata schien okay, dafür hatte nun die Silver Dragen Milben. Also duschte ich die auch noch ab.
    Außerdem las ich von einem Gemisch aus Wasser & Teebaumöl (15 Tropfen auf 1l), das angeblich Wunder wirken soll, & sprühte damit etwa alle 2 Tage.


    So. Nun stelle ich heute fest, dass es auf meiner Cucullata wieder wuselt. Sogar die Blattstiele sind reichlich befallen, s. Fotos.
    Logisch induziert: Ich habe irgendwo in dem Ablauf einen oder mehrere Fehler gemacht.


    Habt ihr schlaue Tipps? Sind das überhaupt wirklich Spinnmilben? Hätte ich die Gute allein ins Gewächshaus stellen müssen? Länger vielleicht? Ist das mit dem Teebaumöl Quatsch? Womit habt ihr gute Erfahrung gemacht?


    Danke im Voraus. :)

  • Hallo


    Fehler würde ich nicht unbedingt sagen. Die Maßnahmen haben vielleicht einfach nicht gereicht. Spinnmilben haben vom Ei bis zum adulten Tier fünf Stadien, Thripse sechs, selbst bei "chemischer" Behandlung mit Pyrethrum / Rapsöl / sonstigem wird empfohlen die Anwendung mehrmals (je nachdem) nach einigen Tagen zu wiederholen. Zwei Wochen hohe Luftfeuchte ist in so einem Fall auch eher Minimum. Mit Teebaumöl habe ich diesbezüglich keine Erfahrung.
    Man kann die Tierchen nicht wirklich genau sehen, obwohl die Fotos ganz gut sind, danke. Ich gehe von einem Thripsbefall aus, aufgrund des Schadbildes und der schwarzen Kotpünktchen auf den Blättern. Ich glaube auf Bild zwei viele junge und ein adultes Tier. Allerdings sehen auf dem dritten Bild zwei der Gesellen aus wie Blattläuse. (?)

  • Das sind 10 Blätter und die auch noch recht groß. Daher mein Tipp: ein nasses Tuch (gerne in warmem Wasser getränkt) nehmen und jedes einzelne abwischen. Das wiederholen bis sich dauerhaft nix mehr tut.


    Vorbeugend auch die Umgebung wischen, falls sich von den Besuchern irgendeins oder irgendwas verirrt hat.


    Mit Konsequenz ist das zu beheben ;)

  • Danke euch zwei für die Antworten. :)


    Da meine Wasserleitung gerade repariert wird, kann ich die Pflanze ohnehin erst morgen Abend wieder duschen & hab sie daher gerade einfach nur sehr gründlich abgewischt, werde das aber beibehalten.
    Vorsorglich stelle ich sie morgen nach der Dusche nochmal für längere Zeit ins Gewächshaus (allein).


    An Thripse hatte ich auch gedacht, aber haben die nicht einen eher länglichen Körper?


    Noch was: Habt ihr Erfahrungen mit Raubmilben gemacht?


    :)

  • Ich arbeite seit Jahren mit Raubmilben bzw generell Nützlingen. Hier muss man schauen, welche Art sich eignet. Das hängt von den klimatischen Bedingungen, der Befallsstärke und dem Zeck ab.
    Bei starkem Befall sollte man zu Phytoseiulus neigen, die allerdings eine sehr hohe Luftfeuchte am Besten über 75% benötigen. Das ist ohne Gewächshaus schwierig.
    Es gibt Amblyseiulus, die kommen mit niedrigeren Luftfeuchten um die 50% zurecht, sind allerdings sehr langsam in der Vermehrung und fressen nicht so viel. Die eignen sich für sehr leichten Befall bzw als Prophylaxe. Hier sollte im Vorfeld der Befall schon eingedämmt werden.
    Ansonsten kann man als Allzweckmilbe auch Hypoaspis nehmen, die allerdings nicht alle Stadien fressen. Hier kommt es auf die Thripsart an, da die Milben eher bodenbewohnend sind. Verpuppen sich die Thripse nicht im Boden, dann funktioniert das nicht.


    Florfliegenlarven sind auch sehr gut, denn die fressen zwei Wochen lang alles weg, was sie finden. Die sind sehr agil und suchen aktiv Nahrung. Die kann man gut als Erstnützlinge nehmen und danach Raubmilben einsetzen, um die Restarbeit zu erledigen. Milben rennen manchmal an den Thripsen vorbei und sind nicht so zielsicher. :D

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Danke für die Rückmeldung! Das ist echt nützlich. :)


    Schließe ich richtig, dass Du auch Thripse vermutest?


    Die Bedingungen der Phytoseiulus kann ich bieten. Wie gesagt, ich würde die Pflanzen in ein Foliengewächshaus stellen, in dem ich locker über 90% Luftfeuchtigkeit ermöglichen kann.

  • Auf dem zweiten und viertem Bild sind Thripse gut zu erkennen. Der Befall ist halt relativ groß. Abwischen bzw Abspülen sind da gute erste Maßnahmen. Die Pflanze dann in das Folienhaus packen, hohe Feuchte rein und dann die Phytos reinsetzen. Die sind relativ schnell und leben auch einige Monate, selbst wenn keine Nahrung vorhanden ist.


    Du hast hier zusätzlich einen Blattlausbefall auf der Alocasia. Musst Du schauen, wieviele das sind, die kann man ja mit Abwischen gut wegbekommen. Wenn die Milben auf der Pflanze sind, dann sollte man jedoch nicht mehr Abduschen usw.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Hallo liebe Pflanzen-Freunde,


    Habe sehr viele Pflanzen und hab auch Spinnmilben festgestellt.
    Die hab ich dann doppelt behandelt (mit Neemöl, einem Spray von Obi und habe sie auch regelmäßig abgeduscht) und keine mehr gefunden.


    Nun sterben meine Pflanzen nach der Reihe, in der Regel bekommen die untersten Blätter gelbe Flecken und sterben dann irgendwann ab.


    Nun war ich einige Tage nicht Zuhause und dann hab ich bei einigen Pflanzen Tierchen festgestellt, die bis zu 5mm groß waren.
    Konnte davon auch gute Bilder machen.
    Sie waren weiß mit einem schwarzen länglichen Streifen.


    Bitte um Hilfe, was sind das für Ungeziefer??

  • Das sieht nach weißen Asseln aus. Bin allerdings etwas irritiert, weil die hier in Europa nicht so heimisch sind. Vermutlich mit einer neu gekauften Pflanze eingeschleppt?


    Die sind Saprobionten und die gehen nicht oft an lebende Materie. Die kann man letztlich absammeln bzw die Pflanze einfach mal umtopfen und evtl mal nach draußen stellen. IdR ziehen die Tiere aus dem Topf aus, weils draußen halt mehr zu fressen gibt.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

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