Es gibt keine dummen Fragen ..

  • Guten Abend zusammen!


    Ich bin seit einem Jahr im Pflanzenbuisness und habe eine Frage .. Ich habe mir vor einiger Zeit eine - Goldfruchtpalme - gekauft und nun stellt sich mir die folgende Frage.


    Erfolgreich konnte ich bisher meine Glücksfeder teilen und vermehren. Wie verhält sich das bei einer solchen Pflanze wie die Goldfruchtpalme? Ich habe eine erworben mit 15 Trieben - dabei bleibt es doch nun auch, wachsen aus der Wurzel neue Triebe? Eine Kultivierung ist doch nur durch Ableger dann möglich?


    Grüße :rolleyes:

  • Hallo


    Golfruchtpalmen wachsen mehrstämmig, d.h. Sie können aus der Basis neue Stämme bilden. Bei den Pflanzen im Verkauf (Jungpflanzen) handelt es sich aber um mehrere Pflanzen, welche in einen Topf zusammen stehen, als Tuff/Gruppe. Man kann sie teilen, genauer gesagt auseinander pflanzen, sie sind aber recht eng gepflanzt und stark miteinander verwurzelt und man beschädigt die Wurzeln.
    Wenn eine Pflanze an der Basis austreibt, sollte man warten bis der neue Stamm ein paar Wurzeln hat, dann von der Mutterpflanze trennen. Die Ausbreitung über Basistriebe ist bei Jungpflanzen und in Zimmerkultur aber eher dürftig und für die Vermehrung nicht so relevant.

  • Welcher Zeitraum umfasst der Begriff - Jungpflanze - ?


    Ist es also eher zielführend für eine breitere Pflanze die Pflanze durch eine andere Methode zu vermehren und dann zusammen zu setzen ? Oder lohnt sich die Mühe nicht und erwirbt direkt eine sehr teure Pflanze im Markt?

  • Geht es dir darum zu vermehren oder vielstimmige Pflanzen oder Gruppen zu teilen? Für eine breite ‚buschige‘ Pflanze sind meist genug Pflanzen im Topf. Zur Vermehrung ist es eher langwierig und kleine Pflanzen kosten doch nicht wirklich viel. Alte, mehrstämmige Exemplare, haben ihren eigenen Reiz, diese würde ich aber nur teilen wenn es zu eng wird.
    Jungpflanze, wenn noch kein ‚richtiger‘ Stamm ausgebildet ist, die Wedel noch nah am Boden ansetzen.

  • Also ich habe erst Recht spät mit dem Pflanzenthema angefangen - Die Preise für so Pflanzen sind auch gering. Das ist nicht das Problem.


    Aber man entwickelt doch schon einen gewissen Reiz daran etwas selber "geschaffen" zu haben - bei sehr geringem Einsatz. :D


    Ja mir geht es eher ums vermehren, ist auch eine schöne Erfahrung für meine 3-jährige Tochter, die auch für mein neues Hobby als Argument gegenüber meiner Frau herhalten muss. :D


    Ich muss da noch etwas mehr Geduld lernen - manchmal hab ich das Gefühl ich muss was an den Pflanzen tun, aber es gibt nichts zu tun.

  • Wenns um das Töchterlein geht, Gemüse selber anbauen :)


    Utensilien für die Saat kaufen, selber säen was man gerne hätte und in Gefäßen unterbringt und mit dem Nachwuchs z.B. pikieren, angiessen und beobachten was die zukünftigen Tomaten oder was auch immer so machen.


    Paprika gehen gut in Balkonkästen, Tomaten brauchen großzügig Platz im Wurzelbereich. Andenbeeren lassen sich so auch sehr gut ziehen und damit haben Kinder schon auch ihre Freude. Grade auch weil Andenbeeren so ein bisschen in Richtung Maracuja gehen vom Geschmack her.

  • Das hört sich sehr gut an! Ich glaube da steht morgen Abend ein Besuch im Gartencenter an .... Bei richtiger Pflege können Tomatenpflanzen etc. auch mehrjährig sein. Also nicht nach 1. Ernte für den Kompost?

  • Die Geduld ist die größte Tugend des Gärtners


    (chinesisches Sprichwort)


    Ist aber am Anfang schwer, ich weiß. Es gibt schneller wachsende und besser teilbare Pflanzen als die Goldfruchtpalme . Die meisten Palmen sind gar nicht vegetativ vermehrbar, außer im Labor, da sie nur zwei Vegetationspunkte haben. Die meisten Aronstabgewächse (Philodendron, Dieffebachie, Efeutute) wachsen einigermaßen schnell und sind gut durch Stecklinge zu vermehren. Auch die Grünlilie und der Schwertfarn breiten sich gerne aus.
    Mit Kindern kann man auch Karottenstumpen oder Ananasblattschöpfe bewurzeln und wachsen lassen

  • Ja diese Tugend würde ich mir gerne aneignen…


    Es erstaunt einen wie schwer das doch ist, einfach mal Geduld zu haben. Aber die Hektik über Tag auf der Arbeit lässt einen alles leider so hektisch machen.


    Mit vegetationspunkt meinst du die „Augen“ die an manchen Pflanzen an den Stängeln dran ist?


    Danke für eure Ratschläge! Gibt ja doch viel zu entdecken. Damals bestand für mich Pflanzen Pflege daraus, bloß nicht zu vergessen auch mal zu besprühen, aber das Forum und Lektüre zeigt das da einiges mehr zugehört

  • Mit Vegetationspunkt meine ich alles, wo ein neuer Trieb oder auch eine Wurzel austreiben kann. Gut sichtbar sind schon angelegte Knospen aus denen sich Blatt für Blatt neue Triebe bilden. Auge ist auch korrekt, verwende ich eher für eine 'schlafende Knospe' (Adventivknospe), das wird im Sprachgebrauch aber verschieden gehandhabt.
    Palmen haben wie viele einkeimblättrige Pflanzen nur einen Vegetationspunkt aus dem die Wedel wachsen, stirbt dieser ab, stirbt auch die Palme (bei mehrstämmigen Palmen der Stamm). Es gibt nur drei oder vier (echte) Palmen, welche sich verzweigen können (zB. Doumpalmen), oder im Notfall den Vegetationspunkt ersetzen können. Palmenwurzeln bezeichnet man als sprossbürtig, also auch von einem Punkt ausgehend und unverzweigt.

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