Hilfe, meine Kentia stirbt :(

  • Liebe Pflanzenfreunde,


    dies ist mein erster Beitrag im Forum, ich hoffe, ich habe bei der Kategorisierung etc. alles richtig gemacht.


    Ich schreibe euch, weil ich etwas verzweifelt wegen meiner Kentia-Palme bin. Ich habe die Palme seit ca. 1,5 Jahren und gebe mir große Mühe bei der Pflege, habe etwa extra online Erde für Palmen bestellt etc. Doch irgendwie komme ich nicht so richtig auf einen grünen Ast mit ihr...


    So fingen schon sehr früh die Spitzen meiner Kentia an, zu vertrocknen. Sie hat in der gesamten Zeit nur einen neuen Wedel ausgebildet und als ich vor wenigen Tagen aus dem Urlaub kam, ist sie jetzt halb vertrocknet - wobei das eigentlich nicht sein kann, denn ich hatte jemanden in meiner Wohnung, der sie gegossen hat - so zumindest meine Info.


    Ich habe nun den toten Teil der Kentia herausgezogen (siehe Fotos), die Wurzeln sehen fast abgefault aus und weiß nicht so richtig weiter. Gibt es hier einen Kentia-Profi, der mich auf den richtigen Weg führen kann?


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!


    Virginia


  • Wie hell und warm steht sie?


    Bei einem recht dunklen Stand ist gerne mal ein zuviel an Wasser gegossen, weil die Pflanze es einfach nicht verbrauchen kann.


    Steht sie wirklich hell und warm, dann will sie mehr Wasser haben. Wobei man es hier nicht übertreiben braucht, ständig feucht muss nicht sein.


    Viele Pflanzen haben braune Blattspitzen, das alleine ist nicht schlimm. Sogar Bananen an ihren Heimatstandorten haben das und die leiden normalerweise nicht unter trockener Luft. Wird das aber immer mehr, dann liegts am Standort, der einfach so noch nicht passt.

  • Sie steht zu dunkel und wird zuviel gegossen.
    In der Wohnung sollte sie an einen möglichst vollsonnigen, warmen Standort (Südfenster oder wenigstens mit Abend- oder Morgensonne) stehen. Wenn sie einmal pro Woche gegossen wird oder noch weniger, ist das für die Palme ausreichend. Die vertragen zu nasse Erde nur sehr schlecht und faulen dann gerne weg.


    Ich befürchte aber, dass die Fäule viel Schaden angerichtet hat in diesem Fall.
    Wenn Du etwas unternehmen willst, dann pflanze die Palme bitte in neues Substrat, welches im optimalen Fall auch nicht voll vorgedüngt ist. Die Kentia braucht sowieso nicht soviel Nährstoffe.
    Wenn sie dann an einem Fenster mit Morgen- bzw Abendsonne platziert wird und peinlichst darauf geachtet wird, dass die Erde nur leicht feucht ist, könnte das noch was werden.
    Leicht feucht bedeutet hier, dass die neu getopfte Pflanze nur leicht angegossen wird, dazu reichen erstmal 1,5 bis 2 Liter, wenn ich den derzeitigen Topf als Maßgabe nehme. Gegossen wird dann wieder, wenn der Topf in den oberen 5 bis 10cm trocken ist und auch dann nur leicht. Wenn Wassertropfen unten aus dem Topf tropfen, sofort aufhören mit gießen. Wenn sich viel Wasser im Untersetzer sammelt, war das zuviel und es droht wieder Fäule.
    Da kann man aller 2 Wochen mal schauen, wie das mit dem Gießen aussieht und lieber einmal auslassen, als wieder zu viel zu gießen.
    Wie lange die Prozedur dann geht, kann ich dir nicht sagen, das hängt an der Pflanze. Jetzt geht es auf den Winter zu und das Licht wird weniger, da passiert oberirdisch nicht viel. Die Pflanze soll sich darauf konzentrieren neue Wurzeln zu bilden. Im Winter kann sie an den sonnigsten Standort in der Wohnung, stehen, die Mittagssonne ist schwach genug.
    Im Frühjahr ist evtl mit einem Neuaustrieb zu rechnen, aber es kann auch sein, dass sie den erst ins übernächste Jahr verlegt. Also Geduld und ein, zwei Jahre sind keine Zeit für sowas.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    In der Antwort von Caleb finde ich meine Pflanze wieder, ich hatte auch schon befürchtet, dass mein Gast sie überwässert hat. Aber es ist eben immer so seltsam, dass die Pflanze bei zu viel Wasser vertrocknet aussieht.


    Ich werde sie heute umpflanzen und künftig noch weniger gießen. Leider steht sie schon am sonnigsten Punkt meiner Wohnung.


    Spricht etwas dagegen, dass ich mir noch eine zweite, kleinere Kentia kaufen und sie dazupflanze? Seitdem der eine Teil abgestorben ist, sieht sie mir etwas zu mager aus.

  • In denselben Topf zu pflanzen, rate ich in dem momentanen Schwächezustand der alten Pflanze ab. Die würde sich nicht etablieren können und vor sich hin verkümmern. Ich würde es erstmal so belassen.


    Was eine gute Alternative wäre, ist eine Pflanze, die nicht tiefe Wurzeln ausbildet und keine Konkurrenz darstellt. Ähnliche Bedingungen wären natürlich ideal.
    Was sich für lichte Orte, mit Wärme/Luftfeuchte eignet, sind Peperomien, Fittonia, Bubiköpfchen, Tradescantia, Mini-Campanula. Die brauchen eher mäßig bis wenig Wasser, nicht so viele Nährstoffe. Nur sollte nicht zu viel Sonne auf den Topf scheinen. Ansonsten eignen sich auch verschiedene Sukkulten/Halbsukkulenten für den Topf, wenn die Sonne üppiger auf die Erde scheint. Da gibt es schöne Crassula-Arten, Sempervivum oder Echeverien.

    Wenn etwas wächst, gibt es auf der anderen Seite etwas anderes, das wächst auch...nur negativ.

  • Ok, super. Da hast du mir ja jede Menge Inspiration geliefert, vielen Dank! Ich schaue mal, welche mir davon gefällt.


    Ich habe die Pflanze jetzt mit neuer Erde umgetopft, das hat leider nur die Hauptpflanze überlebt. Außerdem habe ich am Stamm einige Miniinsekten, vllt Schädlinge, gefunden und sie abgebraust. In den neuen Topf sind sie zum Glück nicht mit umgezogen.


    Jetzt setzte ich alles daran, die Hauptpflanze wieder aufzupäppeln. Überraschend fand ich, dass ihre Wurzeln, seitdem ich sie vor 1,5 Jahren nach dem Kauf umgetopft hatte, überhaupt nicht gewachsen sind. Die waren einfach total weiter ineinander verknotet und haben den neuen Raum gar nicht genutzt. Zwei einzelne Wurzeln sind ca 5 cm gewachsen - das wars. Diese Kentia scheint etwas eigenwillig zu sein - oder ich eine Rabenmutter :)


    Danke nochmal!

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