Anfängerfrage: Anthurium

  • Hallo liebe Pflanzenfreunde,


    ich habe hier ein paar Bilder von meiner Pflanze:


    5 Bilder mit Beschreibung

    Sie steht in einer Glasschale, die mit Wasser gefüllt ist. Damit hoffe ich, die Luftfeuchtigkeit etwas zu erhöhen. In das Wasser habe ich ein wenig Spüli getan, damit sich da keine Kleinsttiere breitmachen.



    Die rechte Blüte ist schon fast fertig. Man sieht, daß der Kolben schon braun geworden ist und das Blatt langsam welkt. Links die Blüte ist ca. 2 Wochen jünger, das Blatt ist schön ledrig und sieht (noch) richtig gesund aus.



    Was hat sie denn? Hat sie am Fenster zu kalt? Bekommt sie einen Kälteschock, wenn ich spät abends mal kurz (max. 2 Min.) die Balkontüre öffne?



    Die Blätter mit den Flecken schneide ich regelmäßig ab, dabei will ich der Pflanze nicht mehr als ein Blatt pro Woche zumuten. Hier kommen gerade wieder ein paar neue grüne Blätter.




    Sie treibt ordentlich. Wenn man genau hinsieht, ist in der Mitte auch ein neues Hochblatt im Anmarsch. Ich glaube das an der zarten und noch sehr kleinen roten Färbung zu erkennen? Die sieht man hier zugegebenermaßen echt nich so doll.


    ..und ein paar Anfängerfragen:


    Ist es normal, daß die roten Hochblätter schon nach zwei-drei Wochen "fertig" sind? Wie kriegt man es hin, daß sie länger blühen?


    - Sollten die Blätter nicht etwas kleiner sein? Habe irgendwo gelesen, daß sie groß und sperrig werden, wenn was nicht stimmt.


    - Was mache ich mit der Luftwurzel, die da vorne rausragt?


    - Woher kommen die braunen Flecken? Die Raumtemperatur beträgt eigentlich recht konstant 20° C, manchmal sogar mehr. Sie steht am Südfenster, die Jalousien sollten die direkte Sonneneinstrahlung mildern. Nachts wird es zwar kalt, da die Heizung außerhalb der Heizperiode aus ist, aber nie kälter als 18° C. Beim Lüften achte ich darauf, daß sie nie direkt im Luftzug steht. Also "ihr" Fenster wird nie geöffnet oder gekippt, eher das an der anderen Wand links gegenüber (quasi hinter mir, als ich das obige Bild aufgenommen habe). Jedenfalls schneide ich die braunbefleckten höchstens einmal die Woche ab, mehr will ich ihr nicht zumuten. Auf einem der Bilder sieht man auch die Schnittstellen.


    - Kann sie Zigarettenqualm überhaupt nicht leiden? Einblätter sind doch auch Aronstabsgewächse und die stecken das doch locker weg. (Ja, sorry, in dem Raum wird geraucht, aber auch regelmäßig gelüftet.)


    - Wie oft gießt ihr? Ich sprühe jeden Abend kräftig in den "Ballen" und auf die grünen Blätter. Die Erde halte ich immer feucht, aber sie steht nie Staunässe.


    - Fehler von mir, den sie gut überlebt hat: Ich hatte sie mal überdüngt (Compo "Complete"). Da verwelkten allmählich alle 5 Hochblätter. Die habe ich dann abgeschnitten, zusammen mit den vielen braun gewordenen Blättern. Nach ca. 6 Wochen hatte sie sich einigermaßen erholt, und ihr erstes Hochblatt kam zurück. Da war ich verdammt glücklich :)


    Würde mich sehr über eure Einschätzungen und Antworten freuen!


    LG
    jaba


    (PS: Bin neu hier, männlich, und absoluter Pflanzenneuling. "Sortiment": 1x Anthurium, 1x Einblatt, 1x Strahlenaralie, 1x Yucca-Palme).

  • Hallo jaba,


    erstens, das Anthurium macht einen sehr guten Eindruck :smile:
    Die Blütenhaltbarkeit kommt auf die äusseren Umstände an. Und auf die jeweilige Pflanze. Mein namenloser Kaktus hat vor einigen Wochen spektakulär geblüht, nur war damit wie üblich nach wenigen Tagen Schluss.
    Zur Kultur: Luftzirkulation ist immer ein wichtiger Punkt. Über die warme Jahreszeit kann tags wie nachts wie wild und ununterbrochen gelüftet werden. Zugluft ist da kein Problem, weil ja warm. Meine Pflanzen stehen 24 Stunden am Tag bei offener Tür und Fenster. Womit die Sache mit dem Rauch auch vom Tisch ist.
    Allerdings würde ich Dein Exemplar weg von der Südseite stellen. Genau das mag sie gar nicht und ich würde auch die Flecken in Richtung Sonnenbrand einordnen. Das ist zuviel Licht. Dazu sollte nicht in Richtung Nacht gegossen oder gar gesprüht werden. Der Zeitpunkt sollte trocken verlaufen, weil nachts die Gefahr für Pilzinfektionen steigt. Das Wasser kann ja nirgends hin. Das Spüli würde ich auch lassen. Im Wasser wächst keine Population an was auch immer. Die Furcht ist also unbegründet :wink: Allerdings in Sachen Luftfeuchte..............regelmäßig mit heissem Wasser in der Schale nachhelfen. Das ergibt eine sofortige Erhöhung der LF und tut vielen Pflanzen gut. Der Topfballen darf dabei aber nicht im Wasser stehen. Ein heisser Fuß ist auch nicht gut.

  • Danke kuerzlich, Du hast mich da sehr beruhigt. Den Satz mit dem nachts nicht gießen/sprühen verstehe ich nicht ganz, wie meinst du das mit dem Zeitpunkt, der trocken verlaufen soll? Erde so antrocknen lassen, bis sie oben trocken ist? Und tagsüber gießen/sprühen?


    Danke auch für den Tipp mit dem heißen Wasser in der Schale. Werde warten, bis der "Wasserspiegel" unterhalb Topf verdunstet ist und dann mal sehen, wie das hilft. Ich werde auch ausprobieren, die Jalousie einfach etwas schattiger zu stellen. Danke nochmal :)

  • Hallo jaba,
    Deine Anthurie sieht wirklich gut aus! Dauernd feucht halten, würde ich ihren Ballen aber nicht gerade, zwischen den Wassergaben etwas abtrocknen lassen, ist definitiv besser. Dann auch nur so viel gießen, wie die Pflanze in wenigen Minuten aufnimmt, den Rest weggießen!
    Beim nächsten Umtopfen sollte die Anthurie in eine Schale - also breiter als hoch - gepflanzt werden. Anthurien mögen keine hohen Töpfe, da sie Flachwurzler sind. Das mit den Luftwurzeln hat sich dann auch erledigt, weil diese in einer Schale selbstständig in die Erde wachsen.
    Zur Erhöhung der Luftfeuchte täglich sprühen ist in Ordnung.
    Alles Gute für Deine Pflanze!


    Nimm dieses Dasein nicht zu ernst. - Du kommst sowieso nicht lebend 'raus!

  • Danke, Laresie :smile:


    Welche Erde soll ich für die Anthurie kaufen? Habe echt gar keine Ahnung, wonach ich im Baumarkt suchen soll. Und: In welchem Monat macht man das am besten mit dem Umtopfen?

  • Als Erde habe ich für meine Anthurie "normale Blumenerde" (ich finde das Substrat von "Neudorff", NeudoHum, ohne Torf, sehr gut), vermischt mit Kokosfasern (bekommst Du getrocknet in Ziegelform im Gartencenter). 3 Teile Erde, 2 Teile Kokos.
    In die Schale unten zerbrochene Tonscherben oder groben Kies als Drainage hineingeben, damit kein Gießwasser stehenbleiben kann.
    Man topft im Frühjahr um, bei mir ist das meist Ende März.
    Falls es Dich "in den Fingern juckt", jetzt umzutopfen: Das Gefäß nicht zu groß wählen (berechne aber den Platz für die Drainage unten mit ein) und vorsichtig dosiert gießen, die Wurzeln müssen erst Fuß fassen und können zuviel Wasser schlecht vertragen.
    Einen sehr hellen Platz ohne direkte Sonne wählen.


    Nimm dieses Dasein nicht zu ernst. - Du kommst sowieso nicht lebend 'raus!

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