HERBSTSCHNITT der ROSEN

  • Ich wil hier auf keinen Fall eine neue Methode postulieren, die jeder gleich übernehmen müsste, schließlich haben wir ja die hervorragenden klaren Schnittanweisungen für die verschiedenen Wuchsformen von unserm AdmiralT, bei denen man nur 1 x jährlich, sobald die Forsythien zu blühen beginnen, alle Stöcke abhäufeln und radikal zurückschneiden muss. :)


    Aber ich möchte dennoch alternative Ideen weitergeben und zur Diskussion stellen. :itwasntme:


    Auf Grund meiner jahrzehntelangen Rosenpflege und Biologiekenntnissen einerseits sowie einem gewissen intuitiven Gefühl für die Pflanzen anderseits habe ich folgende Maßnahmen soeben, also Mitte November, wo nun mal trotz der strahlenden Sonne und warmen Witterung definitiv der Winter vor der Tür steht, durchgeführt:
    Alles was sich an den Rosen mit Sicherheit heuer nicht mehr entwickeln kann oder definitiv beim Frühjahrsschnitt wegfällt, also Blütentriebe mit Knospen, abgeblühte Triebspitzen, zu spät entwickelte, noch weiche Neutriebe, schwache Ästchen, die zudem völlig nach innen wachsen oder sich mit stärkeren überkreuzen, all dies habe ich vorsichtig entfernt und darauf geachtet, dass immer genügend Reserveaugen bleiben, falls meine neuen Endknospen erfrieren sollten.
    Bei der Gelegenheit entfernte ich auch gleich alle nicht mehr ganz saftig grünen, angewelkten Blätter, solche, die sich leicht und ohne Verletzung der Rinde abreißen ließen durch Abiegen nach unten, wenn das nicht ging durch Abschneiden an der Basis. Das war viel leichter, als sie demnächst zwischen all den Stecken rauspfrimeln zu müssen, damit die gefährlichen Pilzsporen nicht im Beet bleiben. :yes:


    Auch bei den Rosenbäumchen habe ich schon Einiges ganz vorsichtig entfernt:
    Schwache und nach innen treibende Ästchen völlig so wie bei
    zu langen Ästen den überstehenden Abschnitt, damit das Einpacken für den Winter leichter sein wird
    und ebenso alle Blätter, da diese sonst unterm Winterschutz faulen oder schimmeln könnten. :yes:


    Nun habe ich so zwar gleich 2 x im Jahr mit der selben Aufgabe zu tun, jetzt und im März, sehe darin aber viele Vorteile:
    Zwei Drittel der Arbeit ist schon getan, das spart im Frühling Zeit,
    meine Rosensträucher und Beete sehen jetzt viel harmonischer und ordentlicher aus,
    die Blattentfernung ist jetzt leichter und schmerzloser durchführbar als nach dem Abfallen zwischen den noch nicht gestutzten stachligen Zweigen
    und ich habe jetzt bereits 2 Drittel des Schnittmaterials entsorgt. :clapping:


    Was haltet ihr davon?


    Das Ergebnis sieht so aus:



    Fast Alles war vorher ungefährt doppelt so hoch.



    Die saftig grünen Blätter bleiben noch ein bischen dran.



    Nun kann wieder viel Luft und Licht ins Beet.




  • ROSENSCHNITT bei den PROFIS im DACHAUER HOFGARTEN -
    eine Anregung zur Nachahmung?


    Auch die über Tausend Rosenstöcke im berühmten Hofgarten des Dachauer Schlosses 20 km nördlich der Landeshauptstadt München werden von den professionellen Gärtner der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung Ende Oktober regelmäßig, sorgfältig und aufwendig geschnitten, um die Pflanzungen auf den kommenden Winter vorzubereiten.


    Dabei schneiden sie Strauch- und Kletterrosen auf 150-180 cm lange Triebe zurück


    neu gepflanzte Strauchrosen deutlich kürzer


    und bei sehr schwächlichen Sorten wie diesem Scheewittchen werden nur die äußersten Triebenden gestutzt


    alle anderen Edel- und Beetrosen aber nehmen sie auf 40 cm über dem Boden zurück


    und häufeln sie Stöcke sehr stark, d.h. an die 30 cm hoch an.


    Hier wurde schlaping angehäufelt, drum sieht man noch den unglaublich dicken Kern dieser jahrzehnte alten Stöcke von Gloria Dei,


    die dann im Sommer so aussah :

    Also scheint die Pflege nicht schlecht gewesen zu sein! :yes:



    Eine Rose pflanzen heißt eine Freundschaft für's Leben knüpfen.

  • :itwasntme:
    Gestatte mir bitte mal ne Gegenfrage (Ist nicht so ernst gemeint, aber gibt bestimmt ne tolle Diskussionsgrundlage und schöne neue Erkenntnisse): :wink:
    Warum sollen wir dann beim Frühjahrsschnitt so radikal bis zum Boden schneiden, dass wir den Rosen damit Zitat: das letzte bisschen Kraft rauben anstatt ihnen möglichst viel von den Trieben für die neue Vegetationsperiode zu lassen?
    :blush:

    "Gartenarbeit"? - Gibt es nicht! - Jegliche Betätigung im Garten ist nie Arbeit, sondern reines Vergnügen!

  • Hier müssen wir die Schnittgesetzte beachten und die Jahreszeit.
    Herbst/Winter: Die Triebe müssen ausreifen (deswegen Düngen wir Kalibetont) wenn wir spät im Jahr nochmal schneiden treibt die Pflanze nochmal, aber die Zeit reicht nicht mehr die Triebe auszureifen.
    Frühling: Es wird wärmer, die Rose will wachsen. Jetzt kommen die Schnittgesetzte. 1.Schwacher Rückschnitt=schwacher Neutrieb, 2.starker Rückschnitt=starker Neutrieb. (Den dritten brauchen wir hier nicht)
    Deswegen schneide ich so radikal. Aber nur im Frühjahr.

  • Toll, Danke für die ausführliche und einleuchtende Erklärung! :clapping:


    Genau das wollen wir hier erreichen, schließlich sind wir ein Diskussions-Forum, in dem wir uns super austauschen und unsere Erfahrungen teilen können, aber gerade damit auch allen andren Mitgliedern und Gästen die Möglichkeit geben, diese Gedankengänge mitzuverfolgen und ebenfalls daraus zu lernen und davon zu profitieren. :yes:


    Schade nur, dass sich sonst fast nie jemand an unserm Dialog beteiligt, gell. :down:

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